Kunsthändler der Avantgarde
De
 | 

Daniel-Henry Kahnweiler (1884-1979)

Zweifelsohne kooperierte der Kunsthändler Alfred Flechtheim mit einer Reihe von Kunsthändlern im In- und Ausland (Paul Cassirer, Heinrich und Justin Thannhauser, Paul Rosenberg), doch die Zusammenarbeit mit dem deutsch-französischen Galeristen Daniel-Henry Kahnweiler in Paris ist die wichtigste Verbindung, die Alfred Flechtheim dauerhaft unterhielt und pflegte und die zudem durch eine Vielzahl von Dokumenten belegt ist.

So bezog Flechtheim insbesondere die Werke des französischen Kubismus als Kommissionsware über seinen Geschäftspartner Kahnweiler in Paris. In seinem Auftrag hatte Flechtheim den Verkauf von Werken der noch wenig arrivierten Künstlerpioniere wie Pablo Picasso, Georges Braques, André Derain und Maurice de Vlaminck in Deutschland übernommen. Kahnweiler hatte exklusive befristete Einzelverträge mit seinen Künstlern abgeschlossen, die deren gesamte Jahresproduktion enthielten.

Daniel-Henry Kahnweiler machte kein Geheimnis daraus, dass er seinen geschätzten Freund und Geschäftskollegen Alfred Flechtheim zuweilen als sprunghaft, wenig geschäftsbewusst und mitunter auch chaotisch empfand. So beschloss er, hinsichtlich der Preisgestaltung und dem Programm französischer Kunst in der Galerie Flechtheim die Fäden in der Hand zu behalten. Ihre generelle Vereinbarung blieb das Kommissionsgeschäft. Kahnweiler betrieb mit Flechtheim sogenannte Verkäufe ‚a metà’ (zur Hälfte). Hier handelt es sich um gemeinsam getätigte Verkäufe, bei denen sich die Geschäftspartner den Gewinn zur Hälfte teilen. Diese Metageschäfte können sich zum einen auf die Kommissionsware beziehen, die Kahnweiler nach Deutschland in Flechtheims Galerien entsandte. In diesem Fall teilte man sich die Provision zu gleichen Teilen oder aber man erwarb gemeinschaftlich einzelne Werke eines Künstlers und teilte sich bei Erfolg ebenfalls den Erlös aus dem Verkauf der Werke hälftig (Halbware).

Tags