Paul Gauguin
Bretonischer Junge, 1889
07.06.1848 - 08.05.1903
Provenance
06.05.1917 Alfred Flechtheim, Auktion bei Paul Cassirer, Berlin, an Heinrich Carl Hudtwalcker, Oslo
Heinrich Carl Hudtwalcker an J. Johanssen, Bergen
J. Johanssen an Sammler, Basel
Sammler, Basel, an P.A. Regnault, Laren, Holland
P.A. Regnault an S. van Deventer, De Steeg, Holland
gemeinsamer Besitz
S. van Deventer / Wildenstein & Co., New York an Wallraf-Richartz-Museum, Köln
Description
Paul Gauguin hält einen nackten Jungen liegend halb auf einer grünen Wiese halb auf einem weißen Tuch mit blauvioletten Faltenwurf fest. Nicht die realitätsnahe Widergabe, sondern ornamentale Formen, eine starke Farbigkeit und vereinfachte, deutlich von einander abgesetzte Flächen stehen dabei im Vordergrund. Die Wiese mit den Blattpflanzen wirken ornamental, der Körper wie auch das Tuch sind von einer deutlichen Kontur begrenzt. Auch mit diesem Werk reflektierte Gauguin seine Erfahrungen in Panama und auf der Antilleninsel Martinique 1888 und entwickelte nach dem Vorbild der Volkskunst und ostasiatischer Holzschnitte die „synthetische Malerei“, die mit der Wiedergabe der Natur in vereinfachter Form die Entwicklung des Expressionismus beeinflusste.
Bibliography
Galerie Flechtheim, Eröffnungskatalog, Beiträge zur Kunst des 19. Jahrhunderts und unserer Zeit, zusammengestellt von Paul Mahlberg, Düsseldorf 1913, S. 61, mit Abb.
Galerie Flechtheim. Moderne Gemälde. Ausstellung vom 1. bis 4. Juni 1917. Berlin 1917, Nr. 136.
Paul Gauguin, 1848-1903, Ausst.-Katalog, Kunsthalle Basel, Juli-August 1928, Kat.Nr. 46, S. 17.
Rolf Andree, Katalog der Gemälde des 19. Jahrhunderts im Wallraf-Richartz-Museum, Köln 1964, S. 43, mit Abb.
Georges Wildenstein,. Gauguin, Catalogue I, Paris 1964, Kat.-Nr. 339, S. 130, mit Abb.
Pont-Aven, Gauguin und sein Kreis in der Bretagne: Ausst.-Katalog, Kunsthaus Zürich, 5. März-11. April 1966, Zürich 1966, S. 52.
Götz Czymmek, Malerei der romanischen Länder und des 18. und 19. Jahrhunderts, in: Wallraf-Richartz-Museum Köln. Von Stefan Lochner bis Paul Cézanne. 120 Meisterwerke der Gemäldesammlung, Köln 1986, S. 182-271, hier S. 260f.
Vojtech Jirat-Wasiutynski/H. Travers Newton, Technique and meaninung in the paintings of Paul Gauguin, Cambridge/New York 2000.
Heather Lemonedes/Belinda Thomson/Agnieszka Juszczak, Paul Gauguin. Durchbruch zur Moderne, Cleveland [u.a.] 2009.