Juan Gris
Nature morte (Violon et encrier), 1913
23.03.1887 - 11.05.1927
Provenance
Atelier Juan Gris, Paris, an Daniel-Henry Kahnweiler, Paris
Beschlagnahme der Galerieware und Sammlung Daniel-Henry Kahnweiler durch den französischen Staat
Französischer Staat an Hôtel Drouot, Paris
Hôtel Drouot an Daniel-Henry Kahnweiler, Paris
Daniel-Henry Kahnweiler an Alfred Flechtheim, Berlin
Alfred Flechtheim an Daniel-Henry Kahnweiler, Paris
vermutlich Alfred Flechtheim und/oder Daniel-Henry Kahnweiler an The Mayor Gallery, London
vermutlich The Mayor Gallery an Anna Dorothea Ventris, London
Anna Dorothea Ventris an Michael Ventris, London
1940–1955, Michael Ventris
Galerie Nathan an Stiftung Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Description
Das Stilleben (Geige und Tintenfaß) entstand 1913 in der Hauptphase des sogenannten synthetischen Kubismus, für den das collageartige Einbeziehen von Wirklichkeitsfragmenten charakteristisch ist. Pablo Picasso und Georges Braque hatten mit einer Tapete, die eine Holzmaserung imitiert, ein Wirklichkeitsfragment eingeführt, das gerade diese Wirklichkeit negiert. Juan Gris treibt hier ein ironisches Spiel mit diesen Errungenschaften des Kubismus, indem er die Tapeten-Holzimitation seinerseits wieder als gemaltes Trompe-l'œil imitiert.Bibliography
Carl Einstein: Die Kunst des 20. Jahrhunderts (Propyläen-Kunstgeschichte), Bd. 16, Berlin 1926, S. 563, Abb. S. 331
Carl Einstein: Die Kunst des 20. Jahrhunderts (Propyläen-Kunstgeschichte), Bd. 16, Berlin 1928 (2. Auflage), Abb. S. 319
Carl Einstein: Die Kunst des 20. Jahrhunderts (Propyläen-Kunstgeschichte), Bd. 16, Berlin 1931 (3. Auflage), Abb. S. 371
Daniel-Henry Kahnweiler: Juan Gris. Leben und Werk, Stuttgart 1968, Farbabb. S. 35
Douglas Cooper: Juan Gris. Catalogue raisonné de l'œuvre peint établi avec la collaboration de Margaret Potter, Bd. 1, 1910–1917, Paris 1977, S. 71, Nr. 39
Ralph Jentsch: Alfred Flechtheim und George Grosz. Zwei deutsche Schicksale, Bonn 2008, Abb. S. 13
Ottfried Dascher: »Es ist etwas Wahnsinniges mit der Kunst« Alfred Flechtheim. Sammler. Kunsthändler. Verleger, Wädenswil 2011, S. 424