Kunsthändler der Avantgarde
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Alfred Flechtheim: Galerien G.m.b.H

Düsseldorf:
Geschäftsführung: Alfred Flechtheim, Hans Fehr, Bertha Flechtheim, Gustav Kahnweiler, Alexander Vömel (ab 1923)
Eröffnung: 1913
Schließung: 1933

Im Dezember 1913 eröffnete Alfred Flechtheim mit Unterstützung seines Freundes und Kunsthändlers Paul Cassirer eine Galerie in der Alleestraße 7 in Düsseldorf. Im Jahr darauf meldete sich Flechtheim zum Kriegsdienst und ließ seine Galeriebestände am 5. Juni 1917 bei Paul Cassirer und Hugo Helbing versteigern. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Galerie an der Königsallee 34 im Jahr 1919 wiedereröffnet. Vorübergehend leitete Gustav Kahnweiler die Galerie in Düsseldorf; 1922 konnte Flechtheim Alexander Vömel als Mitarbeiter für diesen Standort gewinnen. Vömel hatte bereits eine Lehre als Buchhändler in Frankfurt abgeschlossen und wurde zunächst zwecks Einarbeitung in die Galerie von Daniel-Henry Kahnweiler in Paris entsandt. Im November 1926 wurde er in Düsseldorf zum Geschäftsführer bestellt und blieb in dieser Funktion bis Mai 1933 tätig.

Berlin:
Geschäftsführung: Alfred Flechtheim
Eröffnung: 1921
Schließung: 1933

Die Verhältnisse im Rheinland blieben u.a. aufgrund der französischen Besetzung schwierig und so ließ sich der Kunsthändler Flechtheim 1921 zunächst in den Berliner Räumen seines Freundes Cassirer nieder, bevor er am Lützowufer 13 eine eigene Galerie gemeinsam mit Gustav Kahnweiler (1895-1989) eröffnen konnte. Gustav war der jüngere Bruder des in Paris ansässigen deutschen Kunsthändlers Daniel-Henry Kahnweiler (1884-1979), dem wichtigsten Kooperationspartner der Galerie Flechtheim für Werke der französischen Moderne. In der Berliner Galerie wurde Curt Valentin (1902-1954) spätestens seit 1928 für Flechtheim tätig. Valentin war zunächst im Hamburger Buch- und Verlagswesen tätig, bevor er seine Tätigkeit im Kunsthandel aufnahm. Er wechselte nach Flechtheims Emigration in die Galerie Karl Buchholz.

Frankfurt:
Geschäftsführung: Gustav Kahnweiler
Eröffnung: 1921
Schließung: 1925

Alfred Flechtheim und Gustav Kahnweiler eröffneten am 9. August 1921 zunächst eine Zweigniederlassung im Gärtnerweg 63 und gingen im folgenden Jahr eine Ladengemeinschaft mit Mario Uzielli und Heinrich Tiedemann ein, die die Buchhandlung Reitz & Kölher in der Schillerstraße 15 führten - in dieser Buchhandlung hatte Alex Vömel eine Lehre abgeschlosssen. Die Leitung der Galerie oblag Gustav Kahnweiler und so firmierte man alsbald unter „Flechtheim & Kahnweiler“. Das Geschäft bestand bis 1925.

Köln:
Geschäftsführung: Wilhem Graf von Kilmannsegg, Erich Otto Jaffé, Andreas Becker (ab 1924)
Eröffnung: 1922
Schließung: 1925

In Köln (Schildergasse 69/73) gründete Flechtheim unter der Leitung von von Wilhelm Graf von Kielmansegg und dem Kunsthistoriker Dr. Erich Otto Jaffé eine weitere Filiale, die bereits 1922 wieder geschlossen wurde. Nach der Neugründung 1924 übernahm Andreas Becker (1894-1972) die Geschäftsführung, Mitarbeiter war Aloys Faust. Becker wirkte zunächst als Jurist in der Frankfurter Filiale Flechtheims.

Wien:
Geschäftsführung: Lea Bondi-Jaray für Galerie Würthle
Repräsentanz Galerie Flechtheim: 1922 bis cira 1932

In Wien kam es Ende 1923 bis ca. 1932 zu einer Zusammenarbeit mit Lea Bondi-Jaray (1880-1969) von der Galerie Würthle & Sohn Nachfolger, die ebenfalls eng mit der Galerie Simon (ab 1920 Kooperation von Daniel-Henry Kahnweiler und André Simon) in Paris verbunden war.

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