Kunsthändler der Avantgarde
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Alessandro Magnasco

04.02.1667 Genua - 12.03.1749 Genua
Alfred Flechtheim und Alessandro Magnasco

Alessandro Magnasco (auch Lissandrino genannt) war ein Maler und Zeichner des italienischen Spätbarocks. Er wurde 1667 in Genua als Sohn des Künstlers Stefano Magnasco geboren und begann seine Ausbildung 1681 oder 1682 in der Malerwerkstatt Filippo Abbiatis in Mailand. Die lombardische Stadt wurde sein wesentlicher Wirkungsbereich. Als figurista war Magnasco Spezialist für Kleinfiguren, mit denen er die Bilder kooperierender Landschafts- und Vedutenmaler ausstaffierte. Ab 1703 arbeitete er mit Antonio Francesco Peruzzini am Florentiner Hof des Ferdinando de Medici. Nach Mailand kehrte Magnasco 1709 zurück, wo er in den folgenden Jahrzehnten Aufträge intellektueller Aristokraten entgegennahm. Beginnend 1720 bis 1725 entwickelte der Künstler eigene Landschafts-, Architektur- und Ruinenkompositionen. Im Jahr 1735 zog Magnasco zurück nach Genua, wo er 1749 starb.

Der Künstler wählte häufig erdige Farbtöne und kultivierte ein ausgeprägtes Hell-Dunkel. Seine Bildgegenstände umriss er in energischem Duktus, wobei überlange Figuren von exzentrischer Gestik entstanden. Seine Genreszenen sind eigenwillige Reflexionen der niederländischen Malerei. Grafiken der Künstler Egbert van Heemskerck und Jacques Callot regten Magnasco zu außergewöhnlichen Sujets wie zum Beispiel Quäker-, Inquisitions- und Folterszenen an. Das Themenspektrum umfasste außerdem Synagogeninterieurs, Mönche, Bettler sowie fahrendes Volk.

Ausschlaggebend für die Wiederentdeckung des Künstlers im 20. Jahrhundert war das Jahr 1914, als Benno Geiger eine Magnasco-Monografie veröffentlichte und die Werke des Malers in einer Ausstellungsserie gezeigt wurden (Berlin, Köln, München und Paris). Magnascos teilweise düstere und expressive Malweise regte zu Vergleichen mit Francesco de Goya an. Es war das Fremdartige und Bizarre in seiner Malerei, das Kunsthändler wie Alfred Flechtheim und seine Zeitgenossen reizte. In Magnasco glaubten, sie einen Prototyp des modernen Künstlers zu erkennen.

Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim

Mai 1920

Alessandro Magnasco 1667-1749
Düsseldorf, Königsallee 34



Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

November 1932

Auktion Gemälde alter und neuer Meister aus dem Nachlass geheimer Kommerzienrat M. Leiffmann Düsseldorf und aus deutschem Museums- und Privatbesitz
Düsseldorf, Palasthotel Breidenbacher Hof

Werke

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