Kunsthändler der Avantgarde
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Anton Kolig

01.07.1886 Neutitschein, Mähren - 17.05.1950 Nötsch, Kärnten
Alfred Flechtheim und Anton Kolig

Der österreichische Künstler Anton Kolig war ein spätexpressionistischer Maler und Mitglied des Nötscher Kreises, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts in Nötsch (Kärnten) gebildet hatte. 1911 stellte er seine Werke, unter denen sich viele Aktdarstellungen befanden, erstmals zusammen mit Oskar Kokoschka und Egon Schiele im sogenannten Hagenbund aus. Auf Empfehlung von Gustav Klimt und Carl Moll erhielt er 1911 ein Stipendium für einen Studienaufenthalt in Paris. Als jedoch der Erste Weltkrieg ausbrach, musste er überstürzt fliehen und dabei einige Werke zurücklassen, die seitdem verschollen sind.

Zurückgekehrt nach Österreich, erhielt er mehrere Aufträge für Monumentalwerke in Österreich. So wurde er 1917 beauftragt, einen Flügelaltar der Kärntner Schützen als Geschenk für Kaiser Karl I. zu malen. 1926/27 gestaltete er ein Mosaik für das Festspielhaus in Salzburg.

1928 nahm Kolig einen Ruf an einen Lehrstuhl der Württembergischen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart an. Dort erhielt er den Auftrag, den Landtagssaal im Klagenfurter Landhaus mit Fresken auszustatten. Diesen Auftrag führte er zusammen mit seinen Stuttgarter Studenten aus. Nach der Annexion Österreichs im März 1938 wurden diese Fresken von den Nationalsozialisten völlig zerstört - ebenso erging es den Mosaiken in Salzburg. 1943 kehrte Kolig nach Nötsch zurück. Dort wurde er 1944 bei einem Bombenangriff in seinem Atelier verschüttet, überlebte aber. Ein großer Teil seines künstlerischen Werkes wurde allerdings vernichtet.

Über die Beziehungen zwischen dem Galeristen Flechtheim und Anton Kolig ist nichts bekannt. Flechtheim stellte die Werke des Künstlers nie aus, verkaufte aber 1932 dieses Werk mit dem Titel Blauer Jüngling an die Staatsgalerie Stuttgart. Das Gemälde war 1925 in der Galerie Würthle & Sohn in Wien ausgestellt, die zwischen 1923 und 1932 enge Geschäfts­beziehungen zu Flechtheims Galerien pflegte und als Wiener Repräsentanz fungierte.

 






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