Kunsthändler der Avantgarde
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Aristide Maillol

08.12.1861 Banyuls-sur-Mer - 24.09.1944 Banyuls-sur-Mer
Alfred Flechtheim und Aristide Maillol

Im Jahr 1904 publizierte der deutsche Kunsthistoriker Julius Meier-Graefe sein Hauptwerk, Die Entwicklungsgeschichte der modernen Kunst. Als erster Kunsthistoriker widmete er dem skulpturalen Werk von Aristide Maillol eine kunsttheoretische Analyse. Mit Maillol beginne die Moderne für die Plastik, schreibt Meier-Graefe. Kennzeichnend bei Maillols Bronze-, Stein-, vereinzelt auch Holz- oder Terrakotta-Skulpturen sind die klar umrissenen Formen und glatten Oberflächen, die eine Natürlichkeit in Ausdruck sowie Gestalt bewirken. Die Nu (Nackten), zumeist Frauen in gelassenen, ungekünstelten Posen verkörpern ein Ideal, das an die griechische Antike erinnert. Die deutsche Rezeption der späten 1920er und frühen 1930er Jahre war noch positiv. Die Frankfurter Zeitung rezensierte 1933 eine große Maillol-Ausstellung der Basler Kunsthalle. Dort schrieb sie ihm gar die Rolle eines Vorläufers für die Plastik im »neuen Reich« zu. Bedeutende Nachfolge fand dieser Gedanke nicht, im Gegenteil: Von Göring ist überliefert, dass er die üppigen Formen keineswegs schätze.

Die erste erfolgreiche Ausstellung hatte Maillol bereits 1902 in der Galerie von Ambroise Vollard in Paris. Außerhalb Frankreichs galt Alfred Flechtheim als sein bedeutendster Galerist. Bereits 1913 bei der Eröffnungsausstellung seiner Düsseldorfer Galerie war der Künstler mit Zeichnungen, Lithografien, der bronzenen Porträtbüste Renoirs und weiteren Arbeiten vertreten. Zwischen 1913 und 1932 lassen sich mindestens zwölf weitere Ausstellungsbeteiligungen nachweisen. Die erste große deutsche Werkschau Maillols fand 1928 in Flechtheims Berliner Galerie statt. Über 75 Arbeiten, darunter 46 Plastiken, wurden gezeigt, wobei der Großteil der Werke aus Privatsammlungen, vor allem der Harry Graf Kesslers, stammten. Harry Graf Kessler war Flechtheim in seiner Entdeckung voraus, denn er kaufte bereits um 1904/05 direkt im Atelier Maillols. Für diesen und andere Sammler war Flechtheim immer wieder Mittelsmann.

Wie Marie Laurencin und Henri Matisse unterstütze auch Aristide Maillol Alfred Flechtheims Einbürgerungsantrag 1936 in Frankreich, an dessen Realisierung er keinen Zweifel hegte: »Marly le roi, 10 juin 1936. Mon cher ami. Pour ma part je serais heureux que vous soyez des nôtres - Quand vous étiez à Berlin dans vos expositions vous avez toujours su à presenter l'art Français, et c'est de la peinture Française que l'on voyait surtout dans vos salles d'exposition. Je ne doute pas que l'on vous accorde d'être naturalisé français. Je m'en rejouirai votre devoué Maillol. «

Die französischen Einwanderungsbehörden lehnten jedoch eine »naturalisation« Flechtheims mit dem Hinweis ab, dass sich diese nicht nachweisen lasse.

 
Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim

März 1928

Aristide Maillol
Düsseldorf, Königsallee 34



Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Dezember 1913

Beiträge zur Kunst des XIX. Jahrhunderts und unserer Zeit. Zusammengestellt von Dr.Paul Mahlberg. Herausgegeben anläßlich ihrer Eröffnung von der Galerie Alfred Flechtheim, GmbH
Düsseldorf, Alleestraße 7

Mai–Oktober 1914

Deutsche Werkbundausstellung. Leihgaben der Galerie Alfred Flechtheim
Köln / Düsseldorf, Alleestraße 7

April–Mai 1919

Wiedereröffnungs-Ausstellungen »Zur neuen Kunst« Expressionisten, Alte Kunst, Van Gogh, Franzosen, Rheinländer und Westfalen. Erste Ausstellung
Düsseldorf, Königsallee 34

Oktober 1921

Eröffnungsausstellung: Deutsche und französische Kunst aus des XX. Jahrhunderts Beginn
Berlin, Lützowufer 13

Sommer 1925

Sommer 1925
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, (Lützowufer, Königsallee, Oberlindau 1)

Sommer 1927

Sommer-Ausstellung, Edvard Munch, geb. 1863 in Oslo, lebt in Kragerö, Ölgemälde und Graphik, Thomas Rowlandson (1765 bis 1827) anlässlich des 100. Todestages, Aquarelle und Graphik, Plastik von Carpeaux † / Degas † / de Fiori / Haller / Kolbe / Maillol /
Düsseldorf, Königsallee 34

September–Oktober 1928

Lebende ausländische Kunst. Aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

November–Dezember 1928

Maillol
Berlin, Lützowufer 13

Sommer 1929

Sommer 1929: Rudolf Grossmann und andere
Berlin, Düsseldorf, (Lützowufer, Königsallee)

November–Dezember 1929

Seit Cézanne in Paris
Berlin, Lützowufer 13

März–April 1930

Kleinplastik
Düsseldorf, Königsallee 34

Sommer 1930

Sommer 1930: Renoir und lebende Meister
Berlin, Düsseldorf, (Lützowufer, Königsallee)

Mai–Juni 1932

111 Porträts zeitgenössischer Künstler. Selbstbildnisse. Bildnisse von Malern, Dichtern, Schauspielern, Musikern, Boxern usw.
Berlin, Lützowufer 13

Werke

Dokumente

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