Kunsthändler der Avantgarde
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August Macke

03.01.1887 Meschede - 26.09.1914 Perthes-les-Hurlus in der Champagne
Alfred Flechtheim und August Macke

Mackes Frühwerk ist geprägt von den französischen Impressionisten und dem Werk von Henri Matisse. Über seine Freundschaft zu Franz Marc gewann er Kontakt zu der Künstlergruppe des Blauen Reiter, beteiligte sich 1911/12 an deren Ausstellungen und verfasste einen Artikel für deren Almanach. Sein ganz individueller Stil, der sich von dem der übrigen Mitglieder des Blauen Reiter unterschied, verstand es, die harmonischen Kompositionen reiner Farben des Fauvismus mit dem kantig gebrochenem System des analytischen Kubismus zu verbinden. Prägend erwiesen sich für Macke die Theorien und Werke Robert Delaunays, die sich durch ihren ausdrucksstarken Farbeinsatz kennzeichneten. 1913 organisierte August Macke in seinem damaligen Wohnort Bonn die Ausstellung Rheinische Expressionisten, in der er auch mit eigenen Werken vertreten war. Nach dem Umzug von Bonn an den Thuner See arbeitete er die für ihn typischen Themen - Spaziergänger im Freien, Schaufenster oder badende Mädchen - weiter aus. Die Schilderung der realen, vom Farblicht umhüllten Welt war dabei sein künstlerisches ZieI. Kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges, an dem Macke als Offizier teilnahm, fiel er in der französischen Champagne.

Die Nationalsozialisten diffamierten Mackes Kunst, fast 50 Werke wurden aus deutschen Museen beschlagnahmt und 1937 auf der gleichnamigen Ausstellung gezeigt. Aufgrund des Protestes durch den Deutschen Offiziersbund wurden sie aber bald wieder entfernt.

Mackes Bonner Zeit von 1910 bis 1913 ist durch sein Engagement als Ausstellungskurator wie als Künstler geprägt. Er knüpfte Verbindungen zu ansässigen Künstlergruppen, Sammlern und Händlern. Einer von ihnen war Alfred Flechtheim, der wie Macke an der Organisation der Internationalen Kunstausstellung des Sonderbundes Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler 1912 mitwirkte. Flechtheim organisierte die 1913 im Hause der Verlagsbuchhandlung von Friedrich Cohen in Bonn ausgestellte und von Macke organisierte Schau Rheinische Expressionisten unter gleichnamigem Titel in Düsseldorf. 1932, in dem letzten Jahr bevor Flechtheim Deutschland verließ, widmete er Macke eine Einzelausstellung.

Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim

Oktober 1932

August Macke (1887-1914)
Düsseldorf, Königsallee 34



Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Dezember 1913

Beiträge zur Kunst des XIX. Jahrhunderts und unserer Zeit. Zusammengestellt von Dr.Paul Mahlberg. Herausgegeben anläßlich ihrer Eröffnung von der Galerie Alfred Flechtheim, GmbH
Düsseldorf, Alleestraße 7

Mai 1914

Paul Baum, Walter Ophey. Rheinische Expressionisten
Düsseldorf, Alleestraße 7

Juli–September 1914

Sommer-Ausstellung. Rheinische Kunst des 19. Jahrhunderts und unserer Zeit
Düsseldorf, Alleestraße 7

Ostern bis Mai 1919

Expressionisten Alte Kunst; van Gogh, Franzosen, Rheinländer und Westfalen
Düsseldorf, Königsallee 34

Juli–August 1919

Auf dem Wege zur Kunst unserer Zeit. Vorkriegsbilder und Bildwerke
Düsseldorf, Königsallee 34

Juli–September 1920

Sommer 1920. Ostasiatische Gemälde. Künstler vom Niederrhein, aus Westfalen und Frankreich
Düsseldorf, Königsallee 34

Juni–August 1927

Das Problem der Generation. Die um 1880 geborenen Meister von heute. Dritter Teil: Die anderen Deutschen
Berlin, Lützowufer 13

September 1927

Nell Walden-Heimann und ihre Sammlungen
Berlin, Lützowufer 13

Juni 1929

Lebende deutsche Kunst aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

November–Dezember 1930

Seit Liebermann in Deutschland. Aquarelle, Zeichnungen, Graphik
Düsseldorf, Königsallee 34

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