Kunsthändler der Avantgarde
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Benno Elkan

02.12.1877 Dortmund - 10.01.1960 London
Alfred Flechtheim und Benno Elkan

Benno Elkan studierte nach einer kaufmännischen Lehre 1897 in München Malerei, zunächst als Privatschüler bei Walter Thor und dann von 1898 bis 1900 bei Nikolaos Gysis und Johann Caspar Herterich. Ab 1903 begann er, sich autodidaktisch mit der Bildhauerei zu befassen, die zu seiner eigentlichen Berufung wurde. Zwischen 1905 und 1908 lebte er in Paris und gehörte zum Umkreis der deutschen Künstler, die im Café du Dôme verkehrten. Dort lernte er auch Alfred Flechtheim kennen. Er traf französische Bildhauer, unter anderem Albert Bartholomé und Antoine Bourdelle. Ausschlaggebend für seine weitere Entwicklung wurde die Begegnung mit dem Werk Auguste Rodins. Er freundete sich mit dem Maler Jules Pascin an. 1907 heiratete er Helene Einstein, die Schwester des Dichters und Kunstkritikers Carl Einstein, mit dem auch Flechtheim gut bekannt war.

Trotz seiner Nähe zum Umfeld der Avantgarde blieb Elkan in seinen eigenen Arbeiten stets einem Naturalismus verhaftet, der zwar Anklänge an Zeitstile wie den Jugendstil und den Expressionismus aufweist, sich in seiner Formstrenge jedoch eher an die Kunst der römischen Antike anlehnt. Sein Werk umfasst Porträtbüsten - darunter auch Darstellungen von Alfred Flechtheim und Carl Einstein - sowie Grabdenkmäler und religiöse Kunstwerke.

1934 musste Elkan, der jüdischer Herkunft war, nach London emigrieren und konzentrierte sich hier auf die Herstellung sakraler Leuchter, von denen einer 1943 für die Westminster Abbey entstand. Sein bedeutendstes Werk ist die 1956 entstandene große Menorah in der Jerusalemer Knesset, ein Geschenk des britischen Parlaments an Israel. Elkan lebte bis zu seinem Tod 1960 in London. Die meisten seiner profanen Denkmäler in Deutschland wurden von den Nationalsozialisten zerstört.

Benno Elkan hat Alfred Flechtheim zwar schon 1908 portraitiert, allerdings stellte er nie in dessen Galerie aus und wirkte auch nicht am Querschnitt mit. Zu seinem Schwager Carl Einstein hatte Elkan ebenfalls ein schwieriges Verhältnis, weil dieser sein Werk nicht förderte, möglicherweise weil es ihm zu traditionell erschien.







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