Kunsthändler der Avantgarde
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Bernhard Hoetger

04.05.1874 Hörde - 18.07.1949 Interlaken
Alfred Flechtheim und Bernhard Hoetger

Bernhard Hoetger, eigentlich Bernard Hugo Hötger, Sohn eines Schneidermeisters aus Hörde, arbeitete zunächst als Steinmetz, bevor er 1898 an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Karl Janssen Bildhauerei studierte. 1900-1905 lebte er in Paris und lernte dort Auguste Rodin und Paula Modersohn-Becker kennen. Seit 1908 zählte der Bankier Freiherr August von der Heydt, Elberfeld, zu seinen wichtigsten Auftraggebern. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein berief ihn 1911 an die Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt und ernannte ihn zum Professor. Hoetger siedelte 1913 nach Fischerhude und 1914 nach Worpswede über, wo er unter anderem das Kaffee WINUWUK" (1921/23) realisierte. 1917-1919 arbeitete er für den Keksfabrikanten Hermann Bahlsen, Hannover. 1919 trat er dem Arbeitsrat für Kunst und der Novembergruppe bei, stellte 1921 in der Galerie Alfred Flechtheim aus und veröffentlichte 1922 in dessen Verlag die Mappe 1. Der Bremer Kaffeemagnat Ludwig Roselius zählte ab 1923 zu Hoetgers Förderern. In seinem Auftrag realisierte er in der Bremer Böttcherstraße das Paula-Becker-Modersohn-Haus (1926/27) und das Haus Atlantis (1930/31). 1934 trat Hoetger trotz Angriffen des Völkischen Beobachters und der SS-Zeitschrift Das schwarze Korps der NSDAP bei. 1938 wurde er allerdings ausgeschlossen. 1933/34 demontierten die Nationalsozialisten das Friedrich Ebert-Denkmal in Dortmund sowie das Bremer Revolutionsdenkmal und die Figuren am Volkshaus in Bremen. 1937 beschlagnahmten sie im Rahmen der Aktion "Entartete Kunst" 14 Kunstwerke aus Museumsbesitz. Dennoch konnte Hoetger unter anderem für die Luftwaffenschule Greifswald arbeiten. Nachdem sein Wohnhaus in Berlin 1943 zerstört wurde, lebte er zunächst in Bayern. 1946 siedelte er in die Schweiz nach Beatenberg bei Bern über, wo er drei Jahre später verstarb. 1968 erhielt er gemeinsam mit seiner Frau Lee ein Grab auf dem Dortmunder Ostfriedhof.




Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Dezember 1913

Beiträge zur Kunst des XIX. Jahrhunderts und unserer Zeit. Zusammengestellt von Dr.Paul Mahlberg. Herausgegeben anläßlich ihrer Eröffnung von der Galerie Alfred Flechtheim, GmbH
Düsseldorf, Alleestraße 7

Oktober 1921

Eröffnungsausstellung: Deutsche und französische Kunst aus des XX. Jahrhunderts Beginn
Berlin, Lützowufer 13

Werke

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