Kunsthändler der Avantgarde
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Christian Rohlfs

22.12.1849 Niendorf (Holstein) - 08.01.1938 Hagen (Westfalen)
Alfred Flechtheim und Christian Rohlfs

Der Maler und Grafiker Christian Rohlfs war ein außergewöhnlich wandlungsfähiger Künstler, der erst spät öffentliche Anerkennung erhielt. Nach seinem Studium an der Großherzoglichen Kunstschule blieb er zunächst in Weimar bis er 1901 von Karl Ernst Osthaus als Leiter einer Malschule des Folkwang-Museums nach Hagen geholt wurde. Bereits in Weimar wandte sich Rohlfs der Landschaftsmalerei zu. Damit ging eine Hinwendung vom Realismus zu impressionistischen Tendenzen einher. Nach einer kurzen neoimpressionistischen Phase im Jahr 1902/03 fand er schließlich zum Expressionismus. Rohlfs war unter anderem Mitglied der Berliner Sezession und seit 1914 der Freien Sezession. Anlässlich seines 75. Geburtstages wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Hagen und zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin ernannt. Seit 1927 lebte Rohlfs zeitweise in Ascona am Lago Maggiore. Zu seinem 80. Geburtstag gründete die Stadt Hagen ein Christian-Rohlfs-Museum.

1937 wurde der Künstler als »entartet« diffamiert. Er erhielt Ausstellungsverbot und wurde aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen. 412 seiner Werke wurden aus deutschem Museumsbesitz entfernt. Rohlfs' Frau gelang es, einige Arbeiten in die Schweiz zu retten. In seinem Todesjahr fanden Gedächtnisausstellungen in Basel, Bern und Zürich statt.

Durch seinen Mäzen Osthaus war Rohlfs weniger als andere Künstler auf die Vertretung durch einen Kunsthändler angewiesen. Alfred Flechtheim und Christian Rohlfs sind sich spätestens im 1909 gegründeten Sonderbund Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler begegnet, dessen Schatzmeister Flechtheim war. Rohlfs trat 1909 der Vereinigung bei und nahm an ihren Ausstellungen 1909 und 1910 in Düsseldorf teil. Aus dieser Zeit datieren auch die ersten Verkäufe seiner Werke durch Flechtheim. Seit 1913 war Rohlfs bei einer Reihe von Gruppenausstellungen des Kunsthändlers vertreten. 1919 richtete Flechtheim dem Künstler zum 70. Geburtstag eine Einzelausstellung aus. Zwei Ölgemälde wurden von den Städtischen Kunstsammlungen zu Düsseldorf erworben. 1930 schrieb Flechtheim einen Beitrag über Christian Rohlfs für die Berliner Zeitschrift Das Tagebuch und in Flechtheims Galeriepublikation Der Querschnitt war Rohlfs 1921, 1925 und 1929 mit Abbildungen vertreten.

 
Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim

Juni–Juli 1919

Christian Rohlfs (Zum siebzigsten Geburtstage des Meisters)
Düsseldorf, Königsallee 34



Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Dezember 1913

Beiträge zur Kunst des XIX. Jahrhunderts und unserer Zeit. Zusammengestellt von Dr.Paul Mahlberg. Herausgegeben anläßlich ihrer Eröffnung von der Galerie Alfred Flechtheim, GmbH
Düsseldorf, Alleestraße 7

Juli–September 1914

Sommer-Ausstellung. Rheinische Kunst des 19. Jahrhunderts und unserer Zeit
Düsseldorf, Alleestraße 7

Juli–September 1920

Sommer 1920. Ostasiatische Gemälde. Künstler vom Niederrhein, aus Westfalen und Frankreich
Düsseldorf, Königsallee 34

Oktober 1921

Eröffnungsausstellung: Deutsche und französische Kunst aus des XX. Jahrhunderts Beginn
Berlin, Lützowufer 13

November–Dezember 1924

O.T.
Düsseldorf, Königsallee 34

Dezember 1924

Stilleben
Düsseldorf, Königsallee 34

Februar–März 1933

Lebendige deutsche Kunst. Ausstellungsfolge in drei Abteilungen. Veranstaltet von Paul Cassirer und Alfred Flechtheim. Dritte Ausstellung beim Kunstsalon Paul Cassirer
Berlin, Viktoriastraße 35

Juni 1917

Galerie Alfred Flechtheim. Moderne Gemälde. Auktion durch Paul Cassirer und Hugo Helbing in den Versteigerungsräumen
Berlin, Kurfürstendamm 208-209

Juni 1929

Lebende deutsche Kunst aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

Werke

Dokumente

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