Kunsthändler der Avantgarde
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Eberhard Viegener

30.05.1890 Soest - 04.01.1967 Ense bei Soest
Alfred Flechtheim und Eberhard Viegener

Eberhard Viegener war seiner Heimat Westfalen und den dort arbeitenden Künstlern eng verbunden. Freundschaften pflegte er mit Christian Rohlfs, Wilhelm Morgner und Wilhelm Wulff. Er verkehrte im Kreis der Künstler, die sich regelmäßig im Hohenhof von Karl Ernst Osthaus in Hagen trafen, unter ihnen Milly Steger und Will Lammert. Nach Abschluss einer Malerlehre und dem Besuch der Malerklasse in Hagen arbeitete Viegener zunächst im elterlichen Betrieb, bevor er in Zürich eine Ausbildung zum Dekorationsmaler machte. Weitere Aufenthalte in der Schweiz und ab 1928 in Paris folgten. Wichtige Impulse für sein Schaffen erhielt er im Hagener Folkwang Museum. Seine Arbeiten aus den Anfangsjahren spiegeln die vielfältigen Anregungen, vor allem aber sein eigenwilliges Talent wider. Anfang der 1920er Jahre endete seine expressionistische Phase und klare, linear begrenzte Farbflächen bestimmten für das nächste Jahrzehnt sein Schaffen. Im Zuge der Aktion Entartete Kunst wurden Viegeners Werke aus deutschen Museen entfernt.

1919 erschien Viegeners Arbeit Mond über Soest als erstes Mappenwerk der Galerie Flechtheim nach deren Wiedereröffnung. Viegener und Flechtheim hatten sich vermutlich 1919 durch den Kontakt zur Künstlervereinigung Das Junge Rheinland kennengelernt, an deren erster Ausstellung in Düsseldorf der Künstler teilnahm und dort wohl von dem Galeristen entdeckt wurde. Neben dem bereits erwähnten Mappenwerk entstanden weitere grafische Mappen und Einzelveröffentlichungen. Im September 1919 organisierte Flechtheim die erste Einzelausstellung des Künstlers. Ausgestellt wurden 67 Ölgemälde und Aquarelle, 16 Linol- und Holzschnitte sowie vier grafische Zyklen. Im selben Jahr nahm Flechtheim ihn unter Vertrag, 1921 kam es jedoch zum Bruch zwischen ihnen. Der auf sechs Jahre angelegte Vertrag, der dem Künstler monatlich 300 Mark garantiert hatte, wurde gelöst. Viegener fühlte sich übervorteilt, da Flechtheim regelmäßig eine gewisse Anzahl von Bildern forderte. Die Loslösung von dem Galeristen wirkte sich letztendlich negativ auf seinen künstlerischen Erfolg aus. Flechtheim hatte sich intensiv für Viegener eingesetzt und wohl schon vor der Einzelausstellung eine große Anzahl von Bildern des Künstlers verkauft.

Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim

September–Oktober 1919

Eberhard Viegener
Düsseldorf, Königsallee 34



Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

April–Mai 1919

Wiedereröffnungs-Ausstellungen »Zur neuen Kunst« Expressionisten, Alte Kunst, Van Gogh, Franzosen, Rheinländer und Westfalen. Erste Ausstellung
Düsseldorf, Königsallee 34

Werke

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