Kunsthändler der Avantgarde
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Emil Nolde

07.08.1867 Nolde - 13.04.1956 Seebüll
Alfred Flechtheim und Emil Nolde

Emil Nolde gehört zu den führenden Vertretern des Expressionismus. Der Maler und Grafiker, der 1906 bis 1907 Mitglied in der Künstlergruppe Die Brücke war, entwickelte die Farbe zu seinem wichtigsten künstlerischen Ausdrucksmittel. Beeinflusst von van Gogh, Gauguin oder auch Munch treten in seinen Kompositionen die gegenstandsgebundenen Formen zugunsten eines freien, kräftigen Farbauftrags zurück. Insbesondere in seinen Blumen-, Landschafts- und Meeresbildern spürte der Künstler dem spirituellen Naturerlebnis nach. Doch auch die religiösen Werke und grotesken Visionen spiegeln seine Suche nach seelischen Zuständen wieder. Nolde, der 1927 aus dem deutsch-dänischen Grenzland nach Seebüll zog, fühlte sich seiner deutschen Heimat stets stark verbunden. In der Zeit des Nationalsozialismus hoffte der umstrittene Maler bis zuletzt, als Staatskünstler offiziell anerkannt zu werden. 1934 trat Nolde in die Nationalsozialistische Arbeitsgemeinschaft Nordschleswig (NSAN) ein, die 1935 mit der NSDAP gleichgeschaltet wurde. Dennoch wurden 1937 mehr als tausend Werke von Nolde als »entartet« beschlagnahmt; viele von ihnen standen im Mittelpunkt der Feme-Ausstellung Entartete Kunst. Wegen "mangelnder Zuverlässigkeit" erhielt Nolde 1941 Berufs- und Ausstellungsverbot.

Obwohl sich Flechtheim über den Expressionismus auch kritisch äußerte, präsentierte er aus marktstrategischen Gründen die von ihm weniger präferierten, aber populären Künstler auch in seinen Galerien. Die Werke von Emil Nolde, die bereits in den zwanziger Jahren auf dem deutschen Kunstmarkt hoch dotiert waren, zeigte Flechtheim im Rahmen von fünf Gruppenausstellungen in Düsseldorf. Eine Einzelschau gab es mit dem Maler, der gerne gegen die französische Kunst polemisierte, hingegen in seinen Galerien nicht. Viele von Noldes treuesten Sammlern und Förderern kamen aus dem Rheinland. Hier gelang Flechtheim auch der einzige Verkauf eines Nolde-Werkes an ein Museum. Noch bevor der Galerist erstmals 1921 Arbeiten des Künstlers ausstellte, vermittelte er 1919 ein Ölgemälde von Emil Nolde an die Städtischen Kunstsammlungen zu Düsseldorf.

 




Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

November–Dezember 1921

Munch und die Brücke. Werke von Edward Munch, Erich Heckel, E. L. Kirchner, Otto Mueller, Emil Nolde, Max Pechstein, Schmidt-Rottluf
Düsseldorf, Königsallee 34

November–Dezember 1924

O.T.
Düsseldorf, Königsallee 34

Dezember 1924

Stilleben
Düsseldorf, Königsallee 34

Juni 1929

Lebende deutsche Kunst aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

November–Dezember 1930

Seit Liebermann in Deutschland. Aquarelle, Zeichnungen, Graphik
Düsseldorf, Königsallee 34

Werke

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