Kunsthändler der Avantgarde
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Ernst Ludwig Kirchner

06.05.1880 Aschaffenburg - 15.06.1938 Frauenkirch-Wildboden (Schweiz)
Alfred Flechtheim und Ernst Ludwig Kirchner

Schon während seines 1905 abgeschlossenen Architekturstudiums nahm Kirchner die Beschäftigung mit der Malerei auf. Während in Frankreich die Nabis und die Fauves programmatische Künstlergruppen bildeten, gründete Kirchner gemeinsam mit Erich Heckel, Fritz Bleyl und Karl Schmitt-Rottluff  in Dresden die Künstlergemeinschaft Die Brücke, die sich jedoch 1913 wieder auflöste.

Aus dem engen Zusammenleben der Gruppe in Dresden resultierte zunächst eine nahezu einheitliche Bildsprache. Kirchner, der auch die programmatischen Texte der Gruppe verfasst hatte, entwickelte jedoch ab 1907 einen Individualstil, der bei Sammlern, Galeristen und Museumsleuten Aufmerksamkeit erregte. Im großstädtischen Milieu Berlins, in Straßen- und Stadtansichten fand er ein Sujet, das mit seiner expressiven Formensprache in Einklang stand und in dem sich die der Moderne aufgeschlossene Klientel wiederfand. Zusammen mit Erich Heckel erhielt Kirchner 1912 den Auftrag zu Ausmalung der Kapelle in der Kölner Ausstellung des Sonderbundes, an deren Organisation Alfred Flechtheim maßgeblich beteiligt war. Flechtheim begegnete ihm sicher auch 1914, als der Maler für den Kölner Tabakhändler und Kunstsammler Josef Feinhals einen Stand auf der Werkbundausstellung in Köln gestaltete. Kirchner ließ sich durch den Kunsthändler Schames vertreten, zeigte aber Werke Kirchners mehrfach in den Ausstellungen seiner Düsseldorfer und Berliner Galerie sowie in seiner letzten Ausstellung vor seiner Emigration in Kooperation mit der Galerie Cassirer.

Kirchners Lebensweg wurde durch den Ersten Weltkrieg stark beeinträchtigt. Nachdem er  sich zunächst freiwillig zur Teilnahme gemeldet hatte, wurde er körperlich und seelisch schwer krank. Ab 1917/18 hielt er sich in Davos auf und wandte sich der  Landschaftsmalerei zu. Dabei veränderte er seine malerische Handschrift und seine Palette und nahm auch kubistische Formenelemente auf.

Die Nationalsozialisten bezeichneten Kirchners Werke als »entartetet« und 1937 wurden fast 800 seiner Werke aus deutschen Museen entfernt.  Im gleichen Jahr wurde er aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen. Ein Jahr später setzte Kirchner, der durch die Diffamierung zutiefst getroffen war, in Davos seinem Leben ein Ende.

 




Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

August–September 1924

Sommer 1924
Düsseldorf, Königsallee 34

Juni–August 1927

Das Problem der Generation. Die um 1880 geborenen Meister von heute Erster Teil: Die Deutschen
Berlin, Lützowufer 13

November–Dezember 1930

Seit Liebermann in Deutschland. Aquarelle, Zeichnungen, Graphik
Düsseldorf, Königsallee 34

Februar–März 1933

Lebendige deutsche Kunst. Ausstellungsfolge in drei Abteilungen. Veranstaltet von Paul Cassirer und Alfred Flechtheim. Dritte Ausstellung beim Kunstsalon Paul Cassirer
Berlin, Viktoriastraße 35

Werke

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