Kunsthändler der Avantgarde
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Eugène Henri Paul Gauguin

07.06.1848 Paris - 08.05.1903 Atuona/ Marquesas-Insel Hiva-Oa
Alfred Flechtheim und Eugène Henri Paul Gauguin

Paul Gauguin zählt zu den Vorläufern sowohl der französischen Fauves als auch des deutschen Expressionismus. Zunächst im Bankhaus Bertin in Paris arbeitend, gab er 1876 im Pariser Salon sein Ausstellungsdebüt. 1879 wurde er durch den Kontakt mit Camille Pissaro mit dem Impressionismus vertraut und nahm in der Folgezeit an impressionistischen Ausstellungen teil. Ab 1883 widmete er sich ganz der Kunst und lernte drei Jahre später Vincent van Gogh und Edgar Degas kennen. Häufig hielt er sich mit Malerfreunden wie Émile Bernard und Paul Sérusier in Pont-Aven in der Bretagne auf. Dort und in Tahiti, wo er seit 1891 arbeitete, entwickelte er in Anlehnung an die ursprüngliche Volkskunst seinen expressiv-exotischen Stil mit vereinfachten, großflächigen Formen und starker Farbigkeit. Diese "synthetische Malerei" wie auch seine Skulpturen beeinflussten nachhaltig die Entwicklung der Kunst des 20. Jahrhunderts.

Karl Ernst Osthaus erwarb als erster deutscher Museumsdirektor im Jahr 1903 Werke für das Folkwang-Museum in Hagen. 1904 wies der Kunstkritiker Julius Meier-Graefe auf die Bedeutung Gauguins hin, ein Jahr später organisierte der Sammler Harry Graf Kessler eine erste Einzelschau im Großherzoglichen Museum in Weimar. 1906 wurde im Salon d'Automne eine Retrospektive seiner Werke gezeigt. In der Kölner Sonderbundausstellung 1912 wurde er mit einem eigenen Saal als Leitfigur der modernen Malerei gefeiert. 1937 wurden zahlreiche Objekte des Künstlers von den Nationalsozialisten als "entartet" beschlagnahmt und auf der Ausstellung Entartete Kunst in München präsentiert.

Um 1906/07 lernte Alfred Flechtheim die Kunst Gauguins in Paris kennen, die er fortan in begrenztem Umfang erwarb und vermittelte. 1909 trat er erstmals als Leihgeber einer Lithografie für eine Ausstellung in Düsseldorf auf, 1914 belieferte er auch die Deutsche Werkbund-Ausstellung in Köln. Zwar wandte sich Flechtheim in Folge vermehrt Picasso und Braque zu, zeigte aber auch nach dem Ersten Weltkrieg weiterhin Werke Gauguins. Allerdings war 1927 mit dem Umzug der Galerie Thannhauser nach Berlin ein anderer großer Händler von Werken Gauguins in Berlin ansässig, mit dem Flechtheim nicht konkurrieren konnte.





Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Dezember 1913

Beiträge zur Kunst des XIX. Jahrhunderts und unserer Zeit. Zusammengestellt von Dr.Paul Mahlberg. Herausgegeben anläßlich ihrer Eröffnung von der Galerie Alfred Flechtheim, GmbH
Düsseldorf, Alleestraße 7

Januar–Februar 1914

Heinrich Nauen. Erste Kollektiv-Ausstellung in der Galerie Alfred Flechtheim
Düsseldorf, Alleestraße 7

Mai–Oktober 1914

Deutsche Werkbundausstellung. Leihgaben der Galerie Alfred Flechtheim
Köln / Düsseldorf, Alleestraße 7

Juni 1917

Galerie Alfred Flechtheim. Moderne Gemälde. Auktion durch Paul Cassirer und Hugo Helbing in den Versteigerungsräumen
Berlin, Kurfürstendamm 208-209

September 1927

Nell Walden-Heimann und ihre Sammlungen
Berlin, Lützowufer 13

September–Oktober 1928

Lebende ausländische Kunst. Aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

November–Dezember 1929

Seit Cézanne in Paris
Berlin, Lützowufer 13

März–April 1930

Kleinplastik
Düsseldorf, Königsallee 34

Mai–Juni 1932

111 Porträts zeitgenössischer Künstler. Selbstbildnisse. Bildnisse von Malern, Dichtern, Schauspielern, Musikern, Boxern usw.
Berlin, Lützowufer 13

Werke

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