Kunsthändler der Avantgarde
De
 | 

Fränkisch-Schwäbischer Meister

um 1440/50 Süddeutschland -
Alfred Flechtheim und Fränkisch-Schwäbischer Meister

Der sogenannte Fränkisch-Schwäbische Meister (um 1440/50) zeigt sich als Vertreter eines zunächst recht ungewöhnlich anmutenden Stils, der deutliche Reminiszenzen an Werke der Buchmalerei in sich trägt. Zwischen seinem Werk und der zeitgenössischen Kunstproduktion im südöstlichen Deutschland kann ein ganzes Netz von Bezügen nachgewiesen werden. Das Frankfurter Gemälde gehört zu dem im Spätmittelalter beliebten Typus des »volkreichen Kalvarienbergs«, der in Süddeutschland auch als sogenannte »Kreuzigung im Gedräng« bekannt ist. Für den Fränkisch-Schwäbischen Meister scheint vor allem die Kunst des Meisters der Worcester-Kreuztragung - möglicherweise in einer Nürnberger Ausprägung derselben - prägend gewesen zu sein. Mit einer nachträglich in eine Tegernseer Handschrift eingeklebten, lavierten und kolorierten Federzeichnung (München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 18095, fol. 1) kann ihm ein zweites Werk zugeschrieben werden.

Trotz anderer Materialien gleicht das Gemälde der Zeichnung in der Ausführung so sehr, dass der Künstler seine Arbeitsweise von der lavierten Federzeichnung in die Tafelmalerei übertragen zu haben scheint. Seine künstlerische Herkunft mag daher vielleicht auf dem Feld der Buchillustration gelegen haben. Insbesondere eine für Salzburg geschaffene - heute in der Österreichischen Galerie in Wien befindliche - Kreuzigung Conrad Laibs verrate eine Verwandtschaft, konstatierte Alfred Wolters, Direktor der Städtischen Galerie Frankfurt von 1928 bis 1948.

Alte Kunst war nur punktuell in den Galerien Flechtheims vertreten. Dem Frankfurter Städel-Museum boten Alfred Flechtheim und Gustav Kahnweiler 1926 eine Kreuzigungstafel an. Im November 1932 und im März 1933 versteigerte Flechtheim zusammen mit den Galerien von Hugo Helbing und Georg Paffrath Alte Meister aus Privatbesitz.







Werke

Tags