Kunsthändler der Avantgarde
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Giorgio de Chirico

10.07.1888 Volos - 20.11.1978 Rom
Alfred Flechtheim und Giorgio de Chirico

Giorgio de Chirico gilt als der wichtigste Vertreter der pittura metafisica, der Metaphysischen Malerei, einem Vorläufer des Surrealismus. De Chirico war zutiefst beeinflusst von der Kunst Arnold Böcklins und der Idee Friedrich Nietzsches, dass es keine absoluten, sondern nur relative Wahrheiten gebe. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte er eine eigene Formensprache, die sich durch ihre Rätselhaftigkeit in der Darstellung auszeichnete. In seinen Bildern begegnet de Chirico der Welt als einem Mysterium, das es zu interpretieren gilt. Gesichtslose Gliederpuppen, rätselhafte Objekte oder Statuenfragmente bevölkern die verlassenen Idealarchitekturen zahlreicher seiner Gemälde. Jene assoziativ gestalteten Kompositionen, die einem klassizistisch geprägten Bildinventar entspringen, wie auch eine große technische Präzision in der Ausführung sind gleichsam kennzeichnend für seinen Malstil. Ende der 1920er Jahre änderte sich der Stil de Chiricos und der Maler wandte sich einer pathetisch-klassizistischen Bildsprache zu. Anfang der 1930er Jahre kehrte der Künstler Frankreich den Rücken und lies sich in Italien nieder, wo er die Kriegsjahre verbrachte. In deutschen Museen wurden seine Werke im Rahmen der Aktion Entartete Kunst beschlagnahmt, darunter neben einem Ölgemälde auch grafische Arbeiten.

In der Geburtstagsausgabe des Querschnitt von 1928 gratulierte de Chirico Alfred Flechtheim mit einer Zeichnung. Zeitgleich zeigte Flechtheim ein Werk des Künstlers in seiner Galerie. Im gleichen und in den zwei darauffolgenden Jahren war er in drei weiteren Gruppenausstellungen bei Flechtheim vertreten. 1930 und 1932 würdigte der Kunsthändler in seinen Galerien in Berlin und Düsseldorf de Chirico in zwei umfassenden Einzelpräsentationen.

Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim

Oktober bis November 1930

Giorgio de Chirico
Berlin W10 / Lützowufer 13

September 1932

Giorgio de Chirico. Gemälde
Düsseldorf, Königsallee 34



Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Januar–Februar 1928

Eduard Arnthal. Gemälde und Aquarelle
Berlin, Lützowufer 13

September–Oktober 1928

Lebende ausländische Kunst. Aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

November–Dezember 1929

Seit Cézanne in Paris
Berlin, Lützowufer 13

Juni 1930

Maria Lani (Die 50 Bildnisse der Maria Lani)
Berlin, Lützowufer 13

Werke

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