Kunsthändler der Avantgarde
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Heinrich Campendonk

03.11.1889 Krefeld - 09.05.1957 Amsterdam
Alfred Flechtheim und Heinrich Campendonk

Campendonk, der mit verschiedenen Stilsprachen wie zum Beispiel dem Kubismus, Futurismus und Orphismus experimentierte, wird dem deutschen Expressionismus zugerechnet. In seinen Bildern, die teilweise in Hinterglastechnik entstanden, schuf der Maler eine ideale Welt, in der Mensch, Tier und Natur in harmonischem Einklang miteinander leben. Beginnend mit der Lehrtätigkeit in den 1920er-Jahren und verstärkt nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich Campendonk auf öffentliche Aufträge. Der Künstler gestaltete unter anderem monumentale Glasmalereien. In den letzten Lebensjahren entstanden vornehmlich Aquarelle und Zeichnungen.

Heinrich Campendonk wurde am 3. November 1889 in Krefeld geboren. Im Jahr 1904 besuchte er die Krefelder Fachschule für Textilkunde und wechselte bereits 1905 zur Kunstgewerbeschule, wo er bis 1909 von Jan Thorn-Prikker unterrichtet wurde.

Der Kunsthändler Alfred Flechtheim trat ab 1911 als Mäzen des Künstlers auf. Er kaufte dessen Zeichnungen und zahlte außerdem die Reise nach Sindelfingen (Oberbayern), wo sich Campendonk der Künstlergruppe des Blauen Reiter anschloss. Beginnend 1914 war der Maler in Gruppenausstellungen der Galerie Alfred Flechtheim präsent. Wohnort des Künstlers wurde nach seinem Kriegseinsatz ab 1916 Seeshaupt am Starnberger See. Im Jahr 1920 unternahm Campendonk eine Italienreise und Flechtheim widmete ihm eine Einzelausstellung. Der Künstler zog 1923 nach Krefeld zurück, wurde Professor an der Kunstgewerbeschule in Essen und erhielt 1926 einen Ruf an die Kunstakademie Düsseldorf. Die Nationalsozialisten setzten Campendonk nach der Machtergreifung ab, doch dieser erhielt 1935 eine Professur an der Rijksakademie in Amsterdam. 1937 wurde er durch die Hetzschrift Säuberung des Kunsttempels diskreditiert und außerdem zeigte man seine Werke in der Ausstellung Entartete Kunst. Im Jahr 1944 versteckte sich Campendonk vor der deutschen Besatzungsmacht und setzte nach dem Krieg seine Lehrtätigkeit fort. Der Künstler starb am 9. Mai 1957 in Amsterdam.

Durch ein gefälschtes Werk von Campendonk mit einem ebenfalls gefälschtem Etikett der Galerie Flechtheim, das Flechtheim angeblich gehandelt haben sollte, wurde der Fälscherskandal um die fingierte Sammlung Jägers aufgedeckt.

Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim

Pfingsten–Juni 1920

Heinrich Campendonk
Düsseldorf, Königsallee 34



Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Mai 1914

Paul Baum, Walter Ophey. Rheinische Expressionisten
Düsseldorf, Alleestraße 7

Juli–August 1919

Auf dem Wege zur Kunst unserer Zeit. Vorkriegsbilder und Bildwerke
Düsseldorf, Königsallee 34

Juli–September 1920

Sommer 1920. Ostasiatische Gemälde. Künstler vom Niederrhein, aus Westfalen und Frankreich
Düsseldorf, Königsallee 34

Dezember 1921 – Januar 1922

Neue Bilder von: Julius Bretz, Max Burchartz, Heinrich Campendonk, Werner Heuser, Heinrich Nauen, Otto von Waetjen
Düsseldorf, Königsallee 34

September 1927

Nell Walden-Heimann und ihre Sammlungen
Berlin, Lützowufer 13

Juni 1929

Lebende deutsche Kunst aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

Juni 1917

Galerie Alfred Flechtheim. Moderne Gemälde. Auktion durch Paul Cassirer und Hugo Helbing in den Versteigerungsräumen
Berlin, Kurfürstendamm 208-209

November–Dezember 1930

Seit Liebermann in Deutschland. Aquarelle, Zeichnungen, Graphik
Düsseldorf, Königsallee 34

Dezember 1932 – Januar 1933

Lebendige deutsche Kunst. Ausstellungsfolge in drei Abteilungen. Veranstaltet von Paul Cassirer und Alfred Flechtheim. Erste Ausstellung beim Kunstsalon Paul Cassirer
Berlin, Viktoriastraße 35

Werke

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