Kunsthändler der Avantgarde
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Karl Hofer

11.10.1878 Karlsruhe - 03.04.1955 Berlin
Alfred Flechtheim und Karl Hofer

Karl Hofer war zunächst Schüler von Hans Thoma in Karlsruhe. Zu seinen frühen Einflüssen zählen unter anderem das Werk von Hans von Marées und die klassische Kunst, die er während seines Aufenthaltes in Rom (1903-1908) kennenlernte. Im Anschluss daran zog er nach Paris, wo er insbesondere vom Werk Cézannes beeinflusst wurde. Seine künstlerische Entwicklung nahm 1919 die Wendung zum Expressionismus. Hofer war hauptsächlich Figurenmaler und wiederholte die gleichen Motive in immer neuen Variationen. In vereinfachten Formen arbeitete er mit starken Konturen und setzte die Farbflächen gegeneinander ab. Auch Landschaften wie das Tessin hat Hofer in strenger, fast abstrahierender Form gemalt.

1938 wurde er aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen, an der er seit 1923 Mitglied war, was einem Berufsverbot gleichkam. Fast 300 Werke Hofers wurden 1937 im Rahmen der Aktion »Entartete Kunst« aus öffentlichen Sammlungen entfernt. Neun der von den Nationalsozialisten beschlagnahmten Bilder wurden 1939 bei Theodor Fischer in Luzern angeboten. 1943 wurde Hofers Atelier ausgebombt und weitere 150 Gemälde zerstört. Seine Wohnung, die er vorübergehend als Atelier nutzte, fiel im folgenden Jahr den Kriegswirren zum Opfer.

Nach 1945 erhielt Hofer eine Professur an der Berliner Staatlichen Hochschule für Bildende Künste.

Alfred Flechtheim und Karl Hofer hatten sich in Paris kennengelernt und waren sich im legendären Café du Dôme begegnet. Es entwickelte sich eine viele Jahre währende Freundschaft zwischen dem damaligen Sammler Flechtheim und dem jungen Künstler Hofer. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges - Hofer war mehrere Jahre in Frankreich in Kriegsgefangenschaft - waren seine Werke ein fester Bestandteil des Galerieprogramms. Flechtheim vertrat den Künstler exklusiv und stellte dessen Werke zwischen 1919 und 1933 regelmäßig und mehrfach pro Jahr aus. Zudem präsentierte er Hofer in den Jahren 1928 und 1931 in Einzelausstellungen.

 
Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim

November–Dezember 1928

Berliner Secession. Ausstellung Karl Hofer in Gemeinschaft mit der Galerie Flechtheim
Berlin, Lützowufer 13

März 1931

Karl Hofer. Neue Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen
Berlin, Lützowufer 13



Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Juli–August 1919

Auf dem Wege zur Kunst unserer Zeit. Vorkriegsbilder und Bildwerke
Düsseldorf, Königsallee 34

Oktober 1921

Eröffnungsausstellung: Deutsche und französische Kunst aus des XX. Jahrhunderts Beginn
Berlin, Lützowufer 13

März–April 1922

Das schwedische Ballett
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, (Lützowufer, Königsallee, Gärtnerweg 63)

August–September 1924

Sommer 1924
Düsseldorf, Königsallee 34

November–Dezember 1924

O.T.
Düsseldorf, Königsallee 34

Dezember 1924

Stilleben
Düsseldorf, Königsallee 34

Sommer 1925

Sommer 1925
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, (Lützowufer, Königsallee, Oberlindau 1)

Juni–August 1927

Das Problem der Generation. Die um 1880 geborenen Meister von heute. Dritter Teil: Die anderen Deutschen
Berlin, Lützowufer 13

August–September 1927

Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen. Ausstellung Carl Hofer, Ernesto de Fiori
Düsseldorf, Hindenburgwall 42

Januar–Februar 1928

Eduard Arnthal. Gemälde und Aquarelle
Berlin, Lützowufer 13

Juni 1929

Lebende deutsche Kunst aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

Sommer 1929

Sommer 1929: Rudolf Grossmann und andere
Berlin, Düsseldorf, (Lützowufer, Königsallee)

Sommer 1930

Sommer 1930: Renoir und lebende Meister
Berlin, Düsseldorf, (Lützowufer, Königsallee)

November–Dezember 1930

Seit Liebermann in Deutschland. Aquarelle, Zeichnungen, Graphik
Düsseldorf, Königsallee 34

Januar–Februar 1933

Lebendige deutsche Kunst. Ausstellungsfolge in drei Abteilungen. Veranstaltet von Paul Cassirer und Alfred Flechtheim. Zweite Ausstellung beim Kunstsalon Paul Cassirer
Berlin, Viktoriastraße 35

Werke

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