Kurt Edzard

Kurt Conrad Carl Edzard begann sein Studium der Bildhauerei 1907/08 bei Hermann Volz und Wilhelm Gerstel an der Kunstakademie Karlsruhe. Von 1910 bis 1912 arbeitete er in Berlin, von 1912 bis 1914 in Paris, wo er auch die Académie Julian aufsuchte. In Paris befreundete er sich mit Ernesto de Fiori und Hermann Haller. Als Feldartillerist und Flieger nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Ab 1918 arbeitete er wieder in Berlin und teilte sich das ehemalige Atelier Louis Tuaillons mit den Bildhauer-Kollegen Fritz Huf, Hermann Haller und Ernesto de Fiori. Von 1925 bis 1928 war er Professor der Bildhauerklasse an der Kunstakademie Karlsruhe und 1927 Gründungsmitglied der Badischen Sezession. 1928/29 kehrte Kurt Edzard nach Berlin zurück. Von 1929/30 bis 1934 lebte er freischaffend in Paris, 1934/35 in Bremen und danach bis 1938 in London. 1938 zog er wieder nach Berlin. Dort verlor er 1944 durch Zerstörung des Ateliers einen Großteil seines Oeuvres.

1946 wurde Edzard auf den Lehrstuhl für Modellieren und Aktzeichnen in der Fakultät Architektur der Technischen Hochschule Braunschweig berufen. Dieser Aufgabe ging er bis 1961 nach.

Zu Beginn seines Schaffens faszinierten Kurt Edzard die Werke der französischen Bildhauer Auguste Rodin und Aristide Maillol. Schließlich beschäftigte er sich auch intensiv mit Arbeiten von Charles Despiau. Neben der Vereinfachung der dargestellten Körper, öffnete er gleichzeitig die Oberflächenstrukturen der Plastiken und setzte diese in Kontrast mit den reduzierten Umrisslinien. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind in seinem Werk weitere Tendenzen der Abstraktion abzulesen. Anders als andere Künstler wurde Edzard von Flechtheim nur kurz in sein Galerieprogramm aufgenommen. Im Zeitraum von 1930 bis 1932, als der Künstler in Paris lebte und arbeitete, waren Werke von ihm in zwei Ausstellungen der Galerie Flechtheim zu sehen.