Kunsthändler der Avantgarde
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Max Beckmann

12.02.1884 Leipzig - 27.12.1950 New York City
Alfred Flechtheim und Max Beckmann

Max Beckmann gehört heute zu den international bedeutenden deutschen Malern der Klassischen Moderne, dessen Porträtkunst in Bildnissen und Erzählkraft in Triptychen schon in den zwanziger Jahren öffentliche Anerkennung fanden. Ab 1933 allerdings zählte er zu den von den Nationalsozialisten attackierten und verfemten Künstlern. Im Verlauf des Jahres 1937 wurden in deutschen Museen insgesamt 33 Gemälde, 11 Aquarelle, 5 Zeichnungen und 636 Druckgrafiken von Max Beckmann entfernt. Am 17. Juli 1937, zwei Tage vor der Eröffnung der Ausstellung Entartete Kunst verließ Max Beckmann Berlin und emigrierte mit seiner Frau nach Amsterdam.

Beckmann ließ sich im Laufe seiner Karriere von den Kunsthändlern Israel Ber Neumann, Karl Nierendorf, Peter Zingler, Paul Cassirer, Alfred Flechtheim, Günther Franke und Curt Valentin vertreten. Bereits ab 1919/20 schloss er mit ihnen Verträge, die seiner finanziellen Grundsicherung dienten und die darin vereinbarte jährliche Summe verdreifachte sich bis 1930 auf 30.000 Reichsmark. Dafür erhielten sie Werke von ihm, die sie zu ausgehandelten Konditionen verkaufen durften: zwei Drittel gingen an Max Beckmann, ein Drittel der Verkaufssumme blieb beim jeweiligen Händler. Beckmann wollte dezidiert ein internationaler Künstler werden mit Vertretungen in Berlin, München, Paris und New York. Aus diesem Grund holte Beckmann 1927 Alfred Flechtheim in den bestehenden Vertrag mit J.B. Neumann (New York) und Günther Franke (München) im Untervertrag. Die genannten Händler veranstalteten Beckmanns Einzelausstellungen, sorgten für Ausstellungsbeteiligungen, vermittelten Museumsankäufe und Verkäufe an einflussreiche Privatsammler. Doch bereits im Februar 1930 kriselte es unter ihnen: Neumann wollte nicht mehr mit Flechtheim zusammenarbeiten, konnte sich aber Berlin auch nicht ohne Vertretung vorstellen und versuchte deshalb die Galerie Cassirer anstelle von Flechtheim ins Boot zu holen. Die vertragliche Beziehung zwischen Flechtheim und Beckmann wurde im Frühjahr 1931 beendet und eine Kontentrennung vollzogen.

Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim

April–Mai 1928

Max Beckmann
Berlin, Lützowufer 13

Januar 1929

Max Beckmann. Neue Gemälde und Zeichnungen
Berlin, Lützowufer 13

März 1932

Max Beckmann
Berlin, Lützowufer 13



Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Juni–August 1927

Das Problem der Generation. Die um 1880 geborenen Meister von heute Erster Teil: Die Deutschen
Berlin, Lützowufer 13

Juni 1929

Lebende deutsche Kunst aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

Sommer 1929

Sommer 1929: Rudolf Grossmann und andere
Berlin, Düsseldorf, (Lützowufer, Königsallee)

Sommer 1930

Sommer 1930: Renoir und lebende Meister
Berlin, Düsseldorf, (Lützowufer, Königsallee)

Werke

Dokumente

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