Kunsthändler der Avantgarde
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Otto Schoff

24.05.1884 Bremen - 03.07.1938 Berlin
Alfred Flechtheim und Otto Schoff

Otto Schoff war Maler und Grafiker. Er schuf Milieustudien, Großstadtszenen, erotische und Homosexualität thematisierende Darstellungen von Männern und Frauen. Mit Empfehlung von Gustav Pauli, dem Direktor der Kunsthalle Bremen, gelangte Schoff an die Kunstgewerbeschule. Er bildete sich in Frankfurt/Main und in Darmstadt weiter und wurde Student von Emil Orlik an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in Berlin. Entwurfszeichnungen für Glasmalereien sicherten wiederholt Schoffs Lebensunterhalt. Ein Jahresstipendium der Stadt Bremen ermöglichte ihm von 1913 bis 1914 einen Parisaufenthalt zusammen mit George Grosz und Herbert Fiedler. Dort nahm er Unterricht an der Académie Colarossi.

Zurück in Berlin stellte der Künstler im Graphischen Kabinett von J. B. Neumann aus. Während Schoffs Kriegseinsatz, in dem er verwundet wurde, erschienen Zeichnungen und Aquarelle des Malers in deutschen Magazinen. Seine grafischen Mappenwerke und illustrierten Bücher erschienen bei Fritz Gurlitt und Alfred Flechtheim. Letzterer publizierte 1922 die grafischen Serien Das Wannseebad, mit einem Textbeitrag von Hans Siemsen, sowie Joachim Ringelnatz: Fahrensleute. Nach Beteiligungen an den Ausstellungen der Berliner Sezession 1926 bis 1929 sowie an der Zweiten Ausstellung nachimpressionistischer Kunst in der Nationalgalerie 1928 zeigte Flechtheim den Künstler 1930 in der Gruppenausstellung Seit Liebermann in Deutschland. Obwohl Hermann Göring seine Werke sammelte, war Schoff ab 1935 vermehrt Repressalien ausgesetzt. Er erhielt Malverbot und zählte zu den "entarteten" Künstlern. Die Kunsthalle Bremen soll sich aus diesem Grund von der Darstellung eines Mädchenkopfes von Schoff getrennt haben. Am 3. Juli 1938, nach einer Durchsuchung seiner Räume durch die Gestapo, erlitt Schoff einen Herzstillstand. Seine Verlobte, Ilse Thäns, nahm sich kurz darauf das Leben.





Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

November–Dezember 1930

Seit Liebermann in Deutschland. Aquarelle, Zeichnungen, Graphik
Düsseldorf, Königsallee 34

Werke

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