Walter Albert Lindgens

Der Künstler Walter Albert Lindgens entstammte einer Familie des rheinischen Großbürgertums und studierte an der Münchener Akademie bei Karl Caspar, Josef Erberz und Adolf Schinnerer, deren religiös gefärbter Expressionismus ihn zunächst beeinflusste. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Rom setzte Lindgens seine Studien ab 1924 in Paris fort, unterhielt jedoch zugleich Ateliers in München und Berlin. Künstler wie Hans Purrmann und Rudolf Levy beeindruckten ihn nachhaltig, aber auch Matisse und Dufy waren für sein Werk von Bedeutung. Vorrangig blieb jedoch der Einfluss von Cézanne. In seinem Frühwerk widmete sich der Künstler vielfach dem Thema Großstadt, doch sein Oeuvre ist in der Motivwahl vielfältig und umfasst naturalistische Landschafts- und Architekturdarstellungen ebenso wie abstrakte Darstellungen. Viele seiner Werke - insbesondere das Frühwerk - sind im Krieg zerstört worden oder verloren gegangen. Zudem wurde seine Kunst 1937 als "entartet" bezeichnet und deshalb beschlagnahmt und aus den Museen entfernt.

Alfred Flechtheim stellte den Künstler Walter Lindgens zum ersten Mal im Jahr 1923 in einer Einzelausstellung in der Frankfurter Galerie aus und blieb bis 1933 sein wichtigster Händler. Eine Lindgens-Publikation von Otto H. Förster, des Direktors des Wallraf-Richartz-Museums, aus dem Jahre 1959 weist eine Vielzahl von Werken aus, die durch Alfred Flechtheim vermittelt wurden und benennt zudem eine große Zahl von Ausstellungen, die allerdings ohne Katalog blieben wie auch die Einzelausstellung im Jahr 1923 in Frankfurt.