Kunsthändler der Avantgarde
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Walther Tanck

31.01.1894 Hamburg Blankenese - 10.10.1954 Hamburg Blankenese
Alfred Flechtheim und Walther Tanck

Von 1911 bis 1912 war Walther Tanck Schüler des Hamburger Künstlers Franz Nölken. 20-jährig ging Tanck nach Paris, wo ihn 1914 der Ausbruch des Ersten Weltkrieges überraschte. Nach Deutschland zurückgekehrt wurde er als Dragoner eingesetzt und erlitt eine Knieverletzung, die ihn zeitlebens beeinträchtigte. Von 1919 bis 1921 hielt sich Tanck in Düsseldorf auf, begab sich 1921 auf Studienreise nach Italien und lernte seine erste Frau, Fiorenza Percetti kennen, die bei der Geburt der Zwillinge 1923 starb. 1924 ehelichte Tanck Ilse Lange, die Tochter des Kunstmalers Willy Lange, der Tanck das Radieren und Lithographieren beibrachte. 1924 zog die Familie nach Hamburg. Bis 1928 unternahm er Studienreisen nach Italien und Frankreich und beteiligte sich an Ausstellungen der Hamburger Sezession. 1929/30 beauftragte die Hansestadt Hamburg Tanck, den Sitzungssaal im Alt-Rathaus mit hamburgischen Landschaften auszumalen. 1932 konnte der Künstler seine Werke in der Hamburger Galerie Commeter zeigen und wurde dabei von dem Bankier Richard Samson unterstützt, in dessen Villa er lebte.

Mit der Verfolgung, Flucht und Enteignung der Familie Samson durch die Nationalsozialisten verlor die Familie Tanck ihr Heim. 1937 wurden bei der Aktion Entartete Kunst Tancks Mappe Don Quijote in den Düsseldorfer Kunstsammlungen und das Ölgemälde Weiblicher Akt in der Hamburger Kunsthalle beschlagnahmt. 1943 wurde das gesamte Werk des Künstlers bei einem Bombenangriff zerstört. Tanck flüchtete über Süddeutschland nach Bad Bramstedt. Erst 1951 kehrte er nach Hamburg zurück.

Tancks Oeuvre zeigt um 1914 Einflüsse Paul Cézannes. Um 1925 orientierte er sich am Werk von Auguste Renoir. Nach dieser impressionistischen Ausrichtung folgten Werke mit naturalistischen Zügen. 1920 zeigte Flechtheim Ölgemälde von Tanck, die zwischen 1917 und 1919 entstanden waren. Es sind Stillleben und Landschaften sowie einige Porträts. Ebenso wurden Radierungen mit Hamburg-Themen gezeigt. 1921 radierte Walther Tanck das 8. Mappen-Werk für die Galerie Flechtheim mit 15 Blättern zu Don Quijote.





Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

März–April 1920

In memoriam Lehmbruck † Paul Klee, Walter Tanck
Düsseldorf, Königsallee 34

Werke

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