Kunsthändler der Avantgarde
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Wilhelm Lehmbruck

04.01.1881 Duisburg-Meiderich - 25.03.1919 Berlin
Alfred Flechtheim und Wilhelm Lehmbruck

Der deutsche Bildhauer und Grafiker Wilhelm Lehmbruck war eines von acht Kindern einer Bergarbeiterfamilie und entdeckte früh seine Leidenschaft für das Schnitzen und Malen. An der Düsseldorfer Kunstakademie lernte er zwischen 1901 bis 1906 bei Karl Janssen und schuf anfangs neoklassizistische Figuren, bevor er zu seiner eigenen expressiv-überlangen Formensprache fand.

lnspiriert von Rodin und Maillol zog Lehmbruck 1910 nach Paris, wo er seine bedeutendsten Plastiken schuf. 1911 fand Lehmbruck mit der Knienden seinen eigenen Stil innerhalb der expressionistischen Plastik und wurde 1913 als einziger deutscher Bildhauer zur Armory Show nach New York eingeladen. Heute gehört die stark überlange, raumgreifende, ausdrucksbetonte Frauengestalt zu den prominentesten Stücken des Bildhauers. ln den Jahren des Ersten Weltkriegs arbeitete Lehmbruck zunächst als Sanitäter in einem Berliner Lazarett und später als Kriegsmaler in Straßburg. Von den Leiden des Kriegs psychisch angeschlagen, schuf Lehmbruck 1915 den Gestürzten (München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen) als Anti-Kriegs-Denkmal und Allegorie für sein eigenes Leben.

Nach dem Krieg litt Lehmbruck aufgrund des erfahrenen Leids und einer unerfüllten Liebe an schweren Depressionen und nahm sich am 25. März 1919 in seinem Berliner Atelier das Leben. Alfred Flechtheim stellte Lehmbrucks Werke wiederholt in seinen Galerien aus. Der Kontakt beruhte auf Lehmbrucks Verbindung mit den Künstlern des Café du Dôme und seiner Präsenz auf den Sonderbundausstellungen von 1910 und 1911 in Düsseldorf sowie der bahnbrechenden Internationalen Kunstausstellung des Sonderbundes westdeutscher Kunstfreunde und Künstler 1912 in Köln. Auf letzterer präsentierte sich Lehmbruck als Maler und Bildhauer. Die Wege von Lehmbruck und Flechtheim kreuzten sich somit mehrmals - nicht zuletzt durch die Beziehung des Händlers und des Künstlers zu Paul Cassirer, der Lehmbruck als Galerist vertrat und Flechtheim als Geschäftspartner unterstützte.





Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Dezember 1913

Beiträge zur Kunst des XIX. Jahrhunderts und unserer Zeit. Zusammengestellt von Dr.Paul Mahlberg. Herausgegeben anläßlich ihrer Eröffnung von der Galerie Alfred Flechtheim, GmbH
Düsseldorf, Alleestraße 7

Ostern bis Mai 1919

Expressionisten Alte Kunst; van Gogh, Franzosen, Rheinländer und Westfalen
Düsseldorf, Königsallee 34

Juli–August 1919

Auf dem Wege zur Kunst unserer Zeit. Vorkriegsbilder und Bildwerke
Düsseldorf, Königsallee 34

März–April 1920

In memoriam Lehmbruck † Paul Klee, Walter Tanck
Düsseldorf, Königsallee 34

Juli–September 1920

Sommer 1920. Ostasiatische Gemälde. Künstler vom Niederrhein, aus Westfalen und Frankreich
Düsseldorf, Königsallee 34

Juni–August 1927

Das Problem der Generation. Die um 1880 geborenen Meister von heute. Dritter Teil: Die anderen Deutschen
Berlin, Lützowufer 13

Juni 1929

Lebende deutsche Kunst aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

November–Dezember 1929

Seit Cézanne in Paris
Berlin, Lützowufer 13

März–April 1930

Kleinplastik
Düsseldorf, Königsallee 34

Sommer 1930

Renoir und lebende Meister.
Berlin W 10, Lützowufer 13 und Düsseldorf, Königsallee 34 I

November–Dezember 1930

Seit Liebermann in Deutschland. Aquarelle, Zeichnungen, Graphik
Düsseldorf, Königsallee 34

Dezember 1931 – Januar 1932

Weihnachten 1931
Berlin, Lützowufer 13

Mai–Juni 1932

111 Porträts zeitgenössischer Künstler. Selbstbildnisse. Bildnisse von Malern, Dichtern, Schauspielern, Musikern, Boxern usw.
Berlin, Lützowufer 13

Werke

Dokumente

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