Oskar Kokoschka
Bildnis Tilla Durieux, 1910
01.03.1886 - 22.02.1980
Provenienz
Alex Vömel, Düsseldorf, an Josef Haubrich, Köln
Josef Haubrich als Stiftung an Wallraf-Richartz-Museum, Köln
Wallraf-Richartz-Museum überwiesen an Museum Ludwig, Köln
Restituiert an die Erben nach Alfred Flechtheim
Beschreibung
Im Auftrag des Kunsthändlers Paul Cassirer portraitierte Oskar Kokoscha im Dezember 1910 dessen damalige Verlobte, die bekannte Schauspielerin Tilla Durieaux. Das Ölgemälde wirkt durch einen mageren Farbauftrag leicht und immateriell. Nervöse Ritzungen sowie ein bewegter Farbauftrag verstärken diesen Eindruck und geben dem Bildnis einen unruhigen Charakter. Im Kontrast dazu wirkt die Schauspielerin, die in einem hellen Kleid vor dunklem, erdbraunen Hintergrund dargestellt ist, fordernd und bestimmt. Inwieweit Kokoschka mit diesem „nervenirrsinnigen Portrait“ in seiner für ihn typischen gestalterischen Abstraktion charakteristische Stimmungen der Schauspielerin einfing, muss nicht zuletzt aufgrund des wohl unvollendeten Zustandes des Bildes offenbleiben.
Literatur und Quellen
Evelyn Weiss: Katalog der Gemälde des 20. Jahrhunderts. Die älteren Generationen bis 1915 im Wallraf-Richartz-Museum – mit Teilen der Sammlung Ludwig – und im Kunstgewerbemuseum (Kataloge des Wallraf-Richartz-Museums, VII), Köln 1974, S. 106f., Abb. 173.
Evelyn Weiss und Gerhard Kolberg (Bearb.): Museum Ludwig Köln. Gemälde, Skulpturen, Environments vom Expressionismus bis zur Gegenwart. Bestandskatalog, München, 2. Aufl., 1986, S. 127.
Johann Winkler und Katharina Erling: Oskar Kokoschka. Die Gemälde 1906-1929, Salzburg 1995, Nr. 54.
Julia Friedrich (Hg.): Meisterwerke der Moderne. Die Sammlung Haubrich im Museum Ludwig, Köln 2012, S. 130-133, 224f.
Kokoschka, Oskar: Bildnis Tilla Durieux, in: Kulturelles Erbe Köln