Max Pechstein
Blumenstillleben, 1918

Alfred Flechtheim und Max Pechstein

Der Maler und Grafiker Max Pechstein zählt zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Expressionismus. Von 1906 bis 1912 war er Mitglied der Künstlergemeinschaft Die Brücke. Neben Gemälden, Zeichnungen, Aquarellen und Druckgrafiken umfasst sein Werk auch Auftragsarbeiten für Wandmalereien, Mosaike und Glasfenster. Pechstein schuf vor allem Figurenbilder, Stillleben und Landschaften. Seit seinem Parisaufenthalt 1907/08 ließen sich Einflüsse der Fauves erkennen. Seine Malerei zeichnet sich durch großflächige, konturbetonte Formen und leuchtende Farben aus, die stärker als bei anderen Brücke-Malern das dekorative Element betont. Ab 1920 trat die Expressivität zugunsten einer zurückhaltenden Farbgebung und ausgewogeneren Komposition zurück. 1923 wurde er zum Mitglied der Akademie der Künste ernannt, mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten jedoch 1937 zum Austritt gezwungen. Pechstein erhielt Ausstellungsverbot und von 48 seiner Werke, die sich in Museumsbesitz befanden, wurden 39 als »entartete Kunst« beschlagnahmt. Seine Berliner Wohnung und das Atelier wurden 1945 mit einem Großteil der Arbeiten durch einen Brand zerstört.

Max Pechstein wurde vom Kunsthändler Wolfgang Gurlitt vertreten, der von 1913 bis 1922 alle Verkäufe des Künstlers regelte und seine alleinige Vertretung übernahm. Pechstein gehörte zwar nicht zu den bevorzugten Künstlern, die Flechtheim zeigte, war jedoch bei insgesamt sieben Gruppenausstellungen in seiner Düsseldorfer und später auch in der Berliner Galerie vertreten. Beide standen in freundschaftlichem Kontakt miteinander. So lieferte Pechstein regelmäßig Grafik-Beiträge für die von Flechtheim ab 1921 herausgegebene Zeitschrift Querschnitt. An Flechtheims 50. Geburtstag gehörte Pechstein zu den Gratulanten und beteiligte sich an dem für den Galeristen zusammengestellten Privatdruck des Heftes. Drei Jahre später zeigten Fotos (Quelle: Pechstein Werkverzeichnis) die beiden anlässlich Pechsteins 50. Geburtstag. Flechtheim selbst besaß bereits 1912 das Werk Sommer von Pechstein in seiner Sammlung.