Werkstatt, Papua-Neuguinea
Figurenfries, 19. Jh., frühes 20. Jh.
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Provenienz
J.F.G. Umlauff, Hamburg an Eduard von der Heydt, Berlin/Zandvoort/Ascona
Leih- und Erbvertrag mit der Stadt Zürich über die Sammlung Eduard von der Heydt
Leihgabe im neu gegründeten Museum Rietberg Zürich
Schenkung von Eduard von der Heydt an die Stadt Zürich
Beschreibung
Diese symmetrische, flache Schnitzerei mit einer ausgesprochenen Frontalwirkung diente ebenfalls den Malanggan-Feiern. Der Fries zeigt einen grossen Vogel mit mächtig ausgebreiteten Schwingen, in dessen Zentrum eine weibliche Figur mit erhobenen Armen und breit gegrätschten Beinen steht. Diese Position zeigt die Körperhaltung einer gebärenden Frau. Wahrscheinlich wurde der Fries in Gedenken an eine bei der Geburt verstorbenen Frau gestaltet.
Kleinere Schnitzereien wurden bei bestimmten Tänzen von den Männern in der Hand gehalten, grössere – wie diese – wurden in den Kulthäusern ausgestellt.
Literatur und Quellen
Südsee-Plastiken, Ausstellung, Mai 1926 Galerie Flechtheim Berlin, Juni 1926 Kunsthaus Zürich, August 1926 Galerie Flechtheim Düsseldorf, Veröffentlichungen des Kunstarchivs, hg. Gustav Eugen Diehl, Nr. 5, 1926, S. 44, Kat-Nr. 165.
Eckart von Sydow: Melanesische Südseeschnitzereien: Neu-Guinea und Neu-Mecklenburg, Der Cicerone, Halbmonatsschrift für Künstler, Kunstfreunde und Sammler, Juli, Heft 13, 18. Jg., S. 447-453, Abb. 2.
Eckart von Sydow: Art primitif et psychoanalyse, Cahiers d’art, 4. Jg., 1929, S. 65-72, hier S. 65.
Carl Einstein: Masks and Magic in the South Seas, Omnibus, Almanach, 1932, S. 106.
Alfred Bühler: Kunst der Südsee, Beschreibender Katalog, Museum Rietberg Zürich, Zürich: Atlantis Verlag 1969, S. 194-198.
Elsy Leuzinger: Kunst der Naturvölker, Propyläen Kunstgeschichte, Berlin 1978, S. 209, Abb. 212.
Sabine Fehlemann (Hg.): Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien. Eduard von der Heydt als Sammler aussereuropäischer Kunst, Katalog zur Ausstellung des Von der Heydt-Museums und des Kunst- und Museumsvereins Wuppertal aus den Beständen des Museums Rietberg Zèrich, 14. April bis 30. Juni 2002, S. 164f.