Arthur Kaufmann
Bildnis Adolf von Hatzfeld, 1900-1920

Alfred Flechtheim und Arthur Kaufmann

Arthur Kaufmann gilt als einer der Hauptvertreter des Rheinischen Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit. Einen Namen machte er sich vor allem als ausgezeichneter Porträtmaler. Zu seinen beeindruckenden Werken zählen Bildnisse der künstlerischen Avantgarde sowie der geistigen Elite Deutschlands.

Von 1904 bis 1906 absolvierte Kaufmann das Studium der Malerei an der Düsseldorfer Kunstakademie. Es folgten Studienaufenthalte im Ausland, unter anderem in Frankreich, Italien und England. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte Kaufmann 1919 nach Düsseldorf zurück. Er war Hauptinitiator der Künstlervereinigung Das Junge Rheinland, das mit seinen Ausstellungen großen Anteil an der Etablierung deutscher avantgardistischer Kunst hatte. 1929 gründete Kaufmann die Städtische Schule für Dekorative Kunst in Düsseldorf und übernahm deren Leitung. 1933 wurde er mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten aus "rassischen" Gründen entlassen. Er musste in die Niederlande emigrieren und wanderte von dort 1936 nach Amerika aus, wo er seinen Lebensunterhalt durch Porträtarbeiten verdiente. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm er eine Lehrtätigkeit an der Washington School of Art an und kehrte ab 1953 bis kurz vor seinem Tod regelmäßig nach Deutschland zurück, um Ausstellungen seiner Werke zu begleiten.

Kaufmann war bereits in der ersten Ausstellung der Galerie Flechtheim 1913/14 vertreten. Diese zeigte Arbeiten, die während seines Italienaufenthaltes entstanden und von der Kunsthalle Düsseldorf abgelehnt worden waren. Auch an der ersten Gruppenschau 1919 nach der Wiedereröffnung der Düsseldorfer Galerie nahm Kaufmann teil und war bis Ende 1920 regelmäßig bei Flechtheim präsent - obwohl er zum engeren Kreis der "Künstlermutter" Johanna Ey zählte und in der Hauptsache ihr verpflichtet war. Sicherlich ist dies den engen Beziehungen Flechtheims zum Jungen Rheinland geschuldet. Die Gruppe zählte ihn zu den Mitgliedern ihres beratenden Ausschusses und weist in ihrem Ausstellungsprogramm eine enge Verflechtung zu Flechtheims Galerieprogramm auf.