Titel: Die Brüder Jung mit ihrem Erzieher Ackermann
Datierung: 1826
Format: 101 cm x 117 cm
Gattung: Malerei
Erwerbungsjahr: 1922
Verbleib: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln
Technik: Öl auf Leinwand
Museumsdirektor bei Erwerb: Hans F. Secker
Alfred Flechtheim und Moritz Daniel Oppenheim
Dem deutschen Porträt- und Historienmaler Moritz Daniel Oppenheim wird die "Entdeckung des jüdischen Selbstbewusstsein in der Kunst" (Heuberger/Merk) zugeschrieben. Als einer der ersten Künstler jüdischer Herkunft erhielt er eine akademische Ausbildung. In München, Paris und vor allem in Rom bildete er sich weiter und schloss sich dem Kreis der Nazarener an. In Abkehr vom französischen Klassizismus begeisterte er sich für die Wiedererweckung mittelalterlicher, präraffaelitischer Vorstellungen. Im Anschluss an seine Reisejahre ließ er sich 1828 in Frankfurt nieder. Dort porträtierte er Familienmitglieder der Rothschilds und weiterer aufstrebender Familien. In seinen Arbeiten hielt er die Emanzipation des jüdischen Bürgertums der Stadt Frankfurt/Main fest. Daneben schuf er Historienbilder mit zeitgenössischen und biblischen Sujets, illustrierte Bücher, malte im Frankfurter Römersaal die Kaiserbilder Otto IV. und Joseph II. und porträtierte Heinrich Heine und Moses Mendelssohn. Im Zusammenhang mit der Revolution von 1848 beschäftigte er sich auch mit der Karikatur. Als Kunstagent bereiste er für die Familie Rothschild Europa.1900, fast zwanzig Jahre nach seinem Tod, fand zu seinem 100. Geburtstag eine Ausstellung im Frankfurter Kunstverein statt. Als Alfred Flechtheim im August 1921 gemeinsam mit Gustav Kahnweiler eine weitere Galerie in Frankfurt/Main eröffnete, zeigte er in der ersten dort organisierten Ausstellung das Ölgemälde Lehrer und Schüler und weitere Werke des Frankfurter Künstlers Oppenheim. Im Auftrag eines Kölner Bankiers vermittelte Flechtheim ein Gemälde von Oppenheim an das Wallraf-Richartz-Museum, Köln. Dem deutschen Porträt- und Historienmaler Moritz Daniel Oppenheim wird die "Entdeckung des jüdischen Selbstbewusstsein in der Kunst" (Heuberger/Merk) zugeschrieben. Als einer der ersten Künstler jüdischer Herkunft erhielt er eine akademische Ausbildung. In München, Paris und vor allem in Rom bildete er sich weiter und schloss sich dem Kreis der Nazarener an. In Abkehr vom französischen Klassizismus begeisterte er sich für die Wiedererweckung mittelalterlicher, präraffaelitischer Vorstellungen. Im Anschluss an seine Reisejahre ließ er sich 1828 in Frankfurt nieder. Dort porträtierte er Familienmitglieder der Rothschilds und weiterer aufstrebender Familien. In seinen Arbeiten hielt er die Emanzipation des jüdischen Bürgertums der Stadt Frankfurt/Main fest. Daneben schuf er Historienbilder mit zeitgenössischen und biblischen Sujets, illustrierte Bücher, malte im Frankfurter Römersaal die Kaiserbilder Otto IV. und Joseph II. und porträtierte Heinrich Heine und Moses Mendelssohn. Im Zusammenhang mit der Revolution von 1848 beschäftigte er sich auch mit der Karikatur. Als Kunstagent bereiste er für die Familie Rothschild Europa.1900, fast zwanzig Jahre nach seinem Tod, fand zu seinem 100. Geburtstag eine Ausstellung im Frankfurter Kunstverein statt.
Als Alfred Flechtheim im August 1921 gemeinsam mit Gustav Kahnweiler eine weitere Galerie in Frankfurt/Main eröffnete, zeigte er in der ersten dort organisierten Ausstellung das Ölgemälde Lehrer und Schüler und weitere Werke des Frankfurter Künstlers Oppenheim. Im Auftrag eines Kölner Bankiers vermittelte Flechtheim ein Gemälde von Oppenheim an das Wallraf-Richartz-Museum, Köln.
Beschreibung
Das monumentale Gruppenporträt zeigt die Söhne des Reeders Jung aus Rotterdam sowie ihren Frankfurter Lehrer Heinrich Wilhelm Ackermann in einfacher „Reformkleidung“. In der Tradition der niederländischen Genrebilder stehend ist es als romantisches Freundschaftsbild gestaltet. Lehrer und Schüler sitzen bzw. stehen ohne Hierarchisierung nebeneinander, die Köpfe sind auf einer Linie angeordnet. Die Umarmung durch den Lehrer sowie die Hand des Schülers auf dessen Schulter unterstreichen gegenseitige Zuneigung. Im Sinne der Reformpädagogik forschen und lernen sie gemeinsam in aufklärerischer Gesinnung.
Literatur
Der Querschnitt durch 1921. Marginalien der Galerie Flechtheim 1921 (Reprint Berlin 1970), S. 236f.
Hans F. Secker: Die Galerie der Neuzeit im Museum Wallraf-Richartz, Leipzig 1927, S. 74f., 135.
Rolf Andree (Bearb.): Katalog der Gemälde des 19. Jahrhunderts im Wallraf-Richartz-Museum (Kataloge des Wallraf-Richartz-Museums; I.), Köln 1964, S. 94f., Abb. S. 258.
Moritz Oppenheim: The First Jewish Painter. Ausstellung-Katalog The Israel Museum, Jerusalem 1983; S. 79, Abb. I,9.
Christian Hesse und Martina Schlagenhaufer: Wallraf-Richartz-Museum Köln. Vollständiges Verzeichnis der Gemäldesammlung, Köln 1986, S. 69, Abb. 744.
Ruth Dröse, Frank Eisermann, Monica Kingreen und Anton Merk: Der Zyklus „Bilder aus dem altjüdischen Familienleben und sein Maler Moritz Daniel Oppenheim, Hanau 1996, S. 38f., Abb. S. 39.
Oppenheim, Moritz Daniel: Die Brüder Jung mit ihrem Erzieher
Ackermann, in: Kulturelles Erbe Köln