Alfred Flechtheim und Maurice de Vlaminck
Der französische Maler, Grafiker und Schriftsteller Maurice de Vlaminck zählt zusammen mit André Derain als Mitbegründer des Fauvismus. 1900 gründeten sie die Gruppe von Chatou. In seiner Kunst ging de Vlaminck von van Gogh aus, malte pastos mit starken, reinen Farben, die er direkt aus der Tube auf die Leinwand brachte. De Vlaminck wandte sich fast ganz der Landschaft und dem Stillleben zu, später - unter dem Einfluss Cézannes und des Kubismus - versuchte er sich an ausgewogenen und durchkonstruierten Kompositionen. Mit zunehmendem Alter verwendete de Vlaminck dunkle, düstere Farben und arrangierte die Formen summarisch. 1933 hatte er zwei große retrospektive Ausstellungen bei Bernheim-Jeune in Paris und im Palais des Beaux Arts in Brüssel. 1937 wurden im Rahmen der Aktion "Entartete Kunst" Werke von de Vlaminck im Folkwang Museum in Essen, in der Hamburger Kunsthalle und in den Kölner Museen beschlagnahmt.
De Vlaminck wurde von dem Galeristen Daniel-Henry Kahnweiler betreut, mit dem er seit 1907 einen Exklusivvertrag hatte. De Vlaminck und Flechtheim lernten einander durch Kahnweiler kennen. Flechtheim kaufte bereits vor dem Ersten Weltkrieg zeitgenössische Kunst, allen voran die französische Avantgarde und stand in enger Verbindung zu de Vlaminck. Seit Gründung der Galerie Flechtheim im Jahr 1913 stellte Maurice de Vlaminck im Rahmen von Gruppenausstellungen an Flechtheims Galeriestandorten Düsseldorf, Berlin und Frankfurt regelmäßig aus. So war er mit drei Ölgemälden zum Beispiel in der Ausstellung Auf dem Wege zur Kunst unserer Zeit. Vorkriegsbilder und Bildwerke vertreten, die Flechtheim nach Wiedereröffnung nach dem Ersten Weltkrieg in Düsseldorf organisierte. Eine große Einzelausstellung fand im Dezember 1929 statt. De Vlaminck lieferte überdies Beiträge für Flechtheims Zeitschrift Der Querschnitt, wie zum Beispiel in der Frühjahrsausgabe 1922.