Ernst Carl Friedrich te Peerdt
Ein Heliograph in seinem Atelier (Banknotenfälscher) (aktueller Titel), 1876

Künstler: Ernst Carl Friedrich te Peerdt
25.11.1852 - 20.02.1932

Titel: Ein Heliograph in seinem Atelier (Banknotenfälscher) (aktueller Titel)

Datierung: 1876

Format: 187,20 cm x 170,50 cm

Gattung: Malerei

Erwerbungsjahr: 1917

Verbleib: Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf

Technik: Öl auf Leinwand

Museumsdirektor bei Erwerb: Karl Theodor Koetschau

Alfred Flechtheim und Ernst Carl Friedrich te Peerdt

Ernst Carl Friedrich te Peerdt gilt als Pionier der impressionistischen Kunst und Freilichtmalerei in Deutschland. Er schuf naturalistische Genreszenen, malte Landschaften und Stillleben. Ferner war er als Schriftsteller und Kunsthistoriker aktiv, wofür ihn die Universität Bonn mit dem Ehrendoktortitel auszeichnete. Te Peerdt studierte ab 1868 an der Düsseldorfer Kunstakademie, u.a. bei Eduard Bendemann. Während seiner anschließenden Münchener Studienzeit bei Karl von Piloty und Wilhelm von Diez machte ihn der ungarisch-slowakische Malerkollege Pál Szinyei Merse mit dem französischen Impressionismus vertraut. In Berlin wurde te Peerdt von Ludwig Knaus unterrichtet. Für mehrere Jahre bereiste der Maler Italien, ließ sich 1884 in München nieder und zog 1893 nach Düsseldorf. Der künstlerische Erfolg blieb lange aus, bis te Peerdt 1909 der Verkauf seiner impressionistischen Gesellschaft im Park von 1873 an das Wallraf-Richartz-Museum in Köln gelang. Einen höheren Bekanntheitsgrad erreichte der Maler mit seiner Beteiligung an der Sonderbund-Ausstellung 1910 in Düsseldorf.

Als sein Mäzen integrierte Alfred Flechtheim den Künstler ab 1913 in sein Galerieprogramm und stellte dessen Bilder in der Eröffnungsausstellung seiner Düsseldorfer Räume zur Schau. Ferner platzierte der Kunsthändler te Peerdts Gemälde 1914 in der Deutschen Werkbund-Ausstellung in Köln. Im selben Jahr zeigte die Galerie Alfred Flechtheim eine erste Retrospektive des Künstlers und präsentierte te Peerdt zusätzlich im Rahmen ihrer Sommer-Ausstellung. Trotz eines geringen Verkaufserfolges auf der Auktion der Düsseldorfer Galerie 1917 in Berlin waren te Peerdts Werke 1919 erneut bei der Wiedereröffnung der Galerieräume in Düsseldorf zu sehen. Flechtheim zeigte den Maler in weiteren Gruppenausstellungen 1919 (Auf dem Wege zur Kunst unserer Zeit), 1924 (Stillleben) und 1930 (Seit Liebermann in Deutschland).

Provenienz

1917

Alfred Flechtheim, Düsseldorf

1917

Städtische Kunstsammlungen zu Düsseldorf (seit 2001: Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf)
Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf, an Städtische Kunstsammlungen zu Düsseldorf

Künstler

Ernst Carl Friedrich te Peerdt
25.11.1852 - 20.02.1932

Beschreibung

Das großformatige Gemälde entstand in Berlin, wo te Peerdt nach Düsseldorf und München ab 1874 sein Studium bei Ludwig Knaus an der Berliner Kunstakademie fortsetzte. Es zeigt einen gut gekleideten Mann in einem unordentlichen Atelier, der in die Betrachtung einer Kupferdruckplatte vertieft ist. Auf einer Leine an der Decke sind Banknoten zum Trocknen aufgehängt. Unten den zahllosen Utensilien finden sich zudem Hinweise auf die noch junge Technik der Fotografie. In ihrer feinmalerischen Ausführung und ihren anspielungsreichen Details steht die Darstellung in der Tradition der Düsseldorfer Genremalerei.

Literatur

Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts, 4 Bde., Leipzig 1944-48 (Neudruck der 1891-1901 erschienen Erstausgabe), Bd. II,1, S. 233, Nr. 3.

Ernst te Peerdt. Erste Ausstellung seines Lebenswerkes, Ausst.-Kat. Galerie Alfred Flechtheim Düsseldorf, Düsseldorf 1914, S. 16, Nr. 7, Abb. S. 11.

Walter Cohen: Die bildenden Künste, Malerei und Skulptur, in: Die Rheinprovinz 1815-1915. Hundert Jahre preußischer Herrschaft am Rhein, hg. v. Joseph Hansen, 2 Bde., Bonn 1917, Bd. 2, S. 449.

Die Düsseldorfer Malerschule, bearb. v. Irene Markowitz, Best.-Kat. Kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1969, S. 231-232, Abb. 164.

Die Düsseldorfer Malerschule, hg. v. Wend von Kalnein, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Düsseldorf, Mathildenhöhe Darmstadt, Mainz 1979, S. 418, Nr. 181, Abb. S. 417.

Führer durch die Sammlungen, Bd.1: Alte Kunst, 19. Jahrhundert, Best.-Kat. Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof, 2. veränderte Auflage, Düsseldorf 1992, S. 169, Kat.-Nr. 304 mit Abb.

Alfred Flechtheim. Sammler. Kunsthändler. Verleger, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Düsseldorf, Köln 1987, S. 129, Abb. S. 128.

Angesichts des Alltäglichen. Genremotive in der Malerei zwischen 1830 und 1900, bearb. v. Martina Sitt, Best.-Kat. Kunstmuseum Düsseldorf, Köln/Weimar/Wien 1996, S. 62-63, Abb.