Kunsthändler der Avantgarde

Eberhard Viegener
Kartoffelesser, 1919

Provenienz

1922
Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Dortmund
Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf, Geschenk an Städtisches Kunst- und Gewerbemuseum (heute: Museum für Kunst und Kulturgeschichte), Dortmund
1937
Deutsches Reich / Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Berlin (Beschlagnahme)
Beschlagnahmung im Rahmen der Aktion »Entartete Kunst«, EK-Nr. 6546, seither vermisst

Künstler

Eberhard Viegener
30.05.1890 - 04.01.1967

Beschreibung

Das expressionistische Gemälde "Kartoffelesser" gehört zu einer Reihe von Bildern, in denen der Soester Maler Eberhard Viegener das bäuerlich-ländliche Leben thematisiert. Der Pinselduktus ist vehement, die Schilderung kontrast- und wenig detailreich. Das Ölbild zeigt drei Männer, die an einem Tisch kauern und aus Schüsseln ihr Mahl zu sich nehmen. Nach Beschlagnahme des Gemäldes im August 1937 durch die Nationalsozialisten wurde es 1938 in der Wanderausstellung »Entartete Kunst«in Düsseldorf und Berlin gezeigt. Danach verliert sich seine Spur.  

Literatur

Eberhard Viegener. Ausst.- Kat. Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf 1919, Nr. 47

Will Frieg: Eberhard Viegener, in: Masken. Zeitschrift für Politik, Kunst und Kultur 15.1919, H. 1, S. 19-21, hier: S. 20

Hans Franck: Eberhard Viegener, Reihe: Charakterbilder der neuen Kunst, Bd. 3, Essen 1925, Tafel X

Ilse Tjardes: Studien zu Leben und Werk des westfälischen Künstlers Eberhard Viegener (1890-1967), Reihe: Kunstgeschichte. Form und Interesse, Bd. 22, zugl. Universität Münster, Diss., Münster 1989, Nr. 55, S. 80, 300,

Sabine Tenberg: »... Mein Ganzes Sein der deutschen Kunst ...«  Der Künstler Eberhard Viegener von den frühen dreißiger Jahren bis 1945, in: Eberhard Viegener 1890-1967, hg. v. Birgit Schulte, Ausst.-Kat. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, Soest 1990, S. 55-62, hier S. 62, Anm. 57

Christoph Zuschlag, »Entartete Kunst«. Ausstellungsstrategien im Nazi-Deutschland. Heidelberger Kunstgeschichtliche Abhandlungen. Neue Folge, Bd. 21, hg. v. Kunsthistorischen Institut der Universität Heidelberg, Worms 1995, S. 252, Dok. 46

Ulrike Gärtner und Christiane Althoff: Der Dortmunder Museumsverein und das städtische Kunst- und Gewerbemuseum, in: präsent. Zur Geschichte eines Fördervereins und seines Museums in Dortmund, hg. v. Harald Walter, Ausst.-Kat. Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund, Dortmund 1998, S. 115-162, hier:  S. 134, 135

Ulrike Gärtner, »Das Unbekannte, das Fremde ist das einzige, was Reiz ausübt«. Zur Entstehung der Dortmunder Gemäldesammlung, in: Von Friedrich bis Liebermann. 100 Meisterwerke deutscher Malerei aus dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund, hg. v. Brigitte Buberl, Ausst.-Kat. Kunstsammlung Veste Coburg, Heidelberg 1999, S. 12-19, hier: S. 15

Ulrike Gärtner: Verlust der Moderne. Die Beschlagnahmeaktion »Entartete Kunst« 1937, in: Heimat Dortmund. Zeitschrift des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark e.V. in Verbindung mit dem Stadtarchiv Dortmund, 2/2008 (Verlust der Moderne), S. 56-60, hier: S. 59-60

Ulrike Gärtner: Baumeister, Blocherer, Böckstiegel... Liste der 1937 in Dortmund beschlagnahmten Kunstwerke, in: Heimat Dortmund. Zeitschrift des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark e.V. in Verbindung mit dem Stadtarchiv Dortmund, 3/2008 (125 Jahre Museum für Kunst und Kulturgeschichte), S. 22-24, hier: S. 23

Katrin Engelhardt: Die Ausstellung »Entartete Kunst« in Berlin 1938, in: Angriff auf die Avantgarde. Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus, hg. v. Uwe Fleckner, Schriften der Forschungsstelle »Entartete Kunst«, Bd. 1, Berlin 2007, S. 89-187, hier: S. 186