Titel: Kniender Mönch
Datierung: um 1912
Format: 54,30 cm x 37,60 cm
Gattung: Grafik
Erwerbungsjahr: 1920 (Schenkung)
Verbleib: Museum für Kunst und Kultur, Westfälisches Landesmuseum, Münster
Technik: Kreide, Kohle, Bleistift auf Papier
Museumsdirektor bei Erwerb: Max Geisberg
Alfred Flechtheim und Ernst Carl Friedrich te Peerdt
Ernst Carl Friedrich te Peerdt gilt als Pionier der impressionistischen Kunst und Freilichtmalerei in Deutschland. Er schuf naturalistische Genreszenen, malte Landschaften und Stillleben. Ferner war er als Schriftsteller und Kunsthistoriker aktiv, wofür ihn die Universität Bonn mit dem Ehrendoktortitel auszeichnete. Te Peerdt studierte ab 1868 an der Düsseldorfer Kunstakademie, u.a. bei Eduard Bendemann. Während seiner anschließenden Münchener Studienzeit bei Karl von Piloty und Wilhelm von Diez machte ihn der ungarisch-slowakische Malerkollege Pál Szinyei Merse mit dem französischen Impressionismus vertraut. In Berlin wurde te Peerdt von Ludwig Knaus unterrichtet. Für mehrere Jahre bereiste der Maler Italien, ließ sich 1884 in München nieder und zog 1893 nach Düsseldorf. Der künstlerische Erfolg blieb lange aus, bis te Peerdt 1909 der Verkauf seiner impressionistischen Gesellschaft im Park von 1873 an das Wallraf-Richartz-Museum in Köln gelang. Einen höheren Bekanntheitsgrad erreichte der Maler mit seiner Beteiligung an der Sonderbund-Ausstellung 1910 in Düsseldorf.
Als sein Mäzen integrierte Alfred Flechtheim den Künstler ab 1913 in sein Galerieprogramm und stellte dessen Bilder in der Eröffnungsausstellung seiner Düsseldorfer Räume zur Schau. Ferner platzierte der Kunsthändler te Peerdts Gemälde 1914 in der Deutschen Werkbund-Ausstellung in Köln. Im selben Jahr zeigte die Galerie Alfred Flechtheim eine erste Retrospektive des Künstlers und präsentierte te Peerdt zusätzlich im Rahmen ihrer Sommer-Ausstellung. Trotz eines geringen Verkaufserfolges auf der Auktion der Düsseldorfer Galerie 1917 in Berlin waren te Peerdts Werke 1919 erneut bei der Wiedereröffnung der Galerieräume in Düsseldorf zu sehen. Flechtheim zeigte den Maler in weiteren Gruppenausstellungen 1919 (Auf dem Wege zur Kunst unserer Zeit), 1924 (Stillleben) und 1930 (Seit Liebermann in Deutschland).