Kunsthändler der Avantgarde

Werkstatt der Mandak, Papua-Neuguinea
Kultfigur, 19. Jh.

Provenienz

1926
J.F.G. Umlauff, Hamburg
1926
Eduard von der Heydt, Zandvoort/Berlin/Ascona
J.F.G. Umlauff, Hamburg an Eduard von der Heydt, Berlin/Zandvoort/Ascona
1946
Stadt Zürich
Leih- und Erbvertrag mit der Stadt Zürich über die Sammlung Eduard von der Heydt
1952
Museum Rietberg Zürich, Zürich
Leihgabe im neu gegründeten Museum Rietberg Zürich
1955
Stadt Zürich
Schenkung von Eduard von der Heydt an die Stadt Zürich

Beschreibung

Die Kultfiguren, uli genannt, stellen stets menschliche Ahnen dar. Die Figuren sind mit einem Gitterwerk umgeben. Sie unterscheiden sich jedoch von Malangganen, da Schlangen und Fische fehlen. Der uli stellt ein zweigeschlechtliches Wesen dar, mit gedrungenen Körperformen, jedoch einem mächtigen Leib, stämmigen Beinen und meistens erhobenen Armen, stark betont sind stets Brüste und Penis. Dies verweist auf väterliche und mütterliche Clanvorfahren. Verwendet wurden diese Kultfiguren für Totenfeiern von Clanältesten. Anders als die Malanggan-Werke wurden diese Figuren mehrere Male wiederverwendet. 

Literatur

Südsee-Plastiken, Ausstellung, Mai 1926 Galerie Flechtheim Berlin, Juni 1926 Kunsthaus Zürich, August 1926 Galerie Flechtheim Düsseldorf, Veröffentlichungen des Kunstarchivs, hg. Gustav Eugen Diehl, Nr. 5, 1926.

Omnibus, Almanach, 1932, S. 102.

Claude Roy: Ars sauvages, Encyclopédie essentielle / série art, Bd. 1, Paris: Robert Delpire 1957, S. 79.

Werner Schmalenbach: Plastik der Südsee, Stuttgart: Hans E. Günther Verlag 1956, Tafel 22b.

Alfred Bühler: Kunst der Südsee, Beschreibender Katalog, Museum Rietberg Zürich, Zürich: Atlantis Verlag 1969, S. 204-206.

Sabine Fehlemann (Hg.): Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien. Eduard von der Heydt als Sammler aussereuropäischer Kunst, Katalog zur Ausstellung des Von der Heydt-Museums und des Kunst- und Museumsvereins Wuppertal aus den Beständen des Museums Rietberg Zèrich, 14. April bis 30. Juni 2002, S. 166f.

Katharina Epprecht, Eberhard Fischer, Lorenz Homberger, Albert Lutz, Alexandra von Przychowski, Judith Rickenbach: Museum Rietberg Zürich, Museen der Schweiz, Zürich / Genf 2002, S. 86f.

Eberhard Illner (Hrsg.), Michael Wilde, Heike Ising-Alms, Esther Tisa Francini: Eduard von der Heydt. Kunstsammler, Bankier, Mäzen, München/ London/ New York 2013, S. 156f.