Kunsthändler der Avantgarde

Edgar Degas
Überraschte Frau (Femme surprise), 1919/1921

Provenienz

1927
Alfred Flechtheim, Berlin
02.01.1927 Alfred Flechtheim
1927
Wilhelm Strecker, Wiesbaden
Galerie Flechtheim, Berlin, an Wilhelm Strecker, Wiesbaden
1958
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln
Wilhelm Strecker an Wallraf-Richartz-Museum, Köln

Künstler

Edgar Degas
19.07.1834 - 27.09.1917

Beschreibung

Die nach einem braunen Wachsmodell gegossene Kleinplastik aus Bronze gehört zu den Bewegungs- und Haltungsstudien Degas. Nach dem Vorbild Alter Meister wie Tizian erhalten die dargestellte Geste und Bewegung eine überindividuelle emotionale Bedeutung. Die Körperhaltung lässt dabei eine überraschte Frau erkennen, die ihren Körper und ihre Scham zu schützen sucht. Degas vermittelt dabei mit einer rauen Faktur den Eindruck eines gekneteten bzw. modellierten Werkes. Er verzichtet auf eine genauere Ausarbeitung von Details zugunsten einer „impressionistischen“ Behandlungsweise. So entsteht der Eindruck eines spontan nach dem Leben geschaffenen Werkes.

 

Literatur

Leonard von Matt und John Rewald: Degas. Das plastische Werk, Zürich 1957, S. 157, Taf. 64.

Hildegard Westhoff-Krummacher (Bearb.): Katalog der Bildwerke seit etwa 1800 im Wallraf-Richartz-Museum und im öffentlichen Besitz der Stadt Köln, Köln 1965, S. 26, Abb. S. 129.

Anne Pingeot: Degas. Sculptures, Paris 1991, Abb. S. 112f., S. 181 Nr. 61.

Joseph S. Czestochowski und Anne Pingeot: Degas Sculptures. Catalogue raisonné of the bronzes, New York [u.a.] 2002, S. 17, 203, Nr. 42.

Hubertus Gaßner (Hg.): Degas. Intimität und Pose, Ausstellung Hamburger Kunsthalle 2009, München 2009, S. 78f.

Degas, Edgar: Überraschte Frau, in: Kulturelles Erbe Köln